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GREAT H2: Forschungsprojekt zeigt, wie Wasserstoff Erdgas ersetzen kann
Das angewandte Forschungsprojekt GREAT H2, unter der Leitung des Thüringer Erneuerbare Energien Netzwerk (ThEEN) e.V. in Zusammenarbeit mit dem HySON-Institut und etwa 100 Teilnehmenden, schloss seine zweijährige Laufzeit mit einer Fachkonferenz zu industriellen Anwendungen von grünem Wasserstoff ab. Das vom Freistaat Thüringen finanzierte Demonstrationsvorhaben zeigte, wie Unternehmen mit thermischen Produktionsprozessen erfolgreich von Erdgas auf Wasserstoff umstellen können. Die Fachkonferenz am 22. November 2023 brachte die Akteure zu einem fachlichen Austausch zusammen.
Gunar Schmidt (Stadtwerke Jena), Minister Bernhard Stengele (TMUEN), Christoph Frenkel (ThEEN), Jana Liebe (ThEEN), Peter Steinmüller (ehemals HySON), Frank Morgenroth (HySON) | Foto: Theen
GREAT H2: Grüner Wasserstoff in der Thüringer Industrie
GREAT H2 steht füre „Green Hydrogen for Industrial Applications in Thuringia“. Das Projekt konzentrierte sich darauf, wie grüner Wasserstoff in der Thüringer Industrie effektiv eingesetzt werden kann und spielte eine entscheidende Rolle bei der Zusammenführung von Unternehmen aus der Industrie, Betreibern von Erneuerbare-Energien-Anlagen und von Herstellern von Wasserstoff-Komponenten.
Thüringens Energieminister Bernhard Stengele betonte die Notwendigkeit einer guten Einbindung Thüringens in das deutsch-europäische Wasserstoffnetz und die gleichzeitige Förderung des Ausbaus erneuerbarer Energien vor Ort.
GREAT H2 im Hermsdorfer Industriecluster
Die Ergebnisse von GREAT H2 spielen für die Dekarbonisierung von Industriebetrieben in Thüringen eine wichtige Rolle insbesondere in den Sektoren Glas, Keramik und Metall. Ein Transformationskonzept für das Industriecluster Tridelta Campus Hermsdorf (TCH) strebt eine klimaneutrale, versorgungssichere und kosteneffiziente Energieversorgung an.
Im Rahmen des Projekts wurde eine neue Methode entwickelt und erfolgreich auf das Hermsdorfer Industriecluster angewendet. Diese unternehmensübergreifende Herangehensweise berücksichtigt alle relevanten Technologien und Betreibermodelle von der Energieerzeugung über Sektorenkopplung bis
zur Nutzung über alle Energiesektoren hinweg, wobei grüner Wasserstoff eine bedeutende Rolle spielt.
Dezentrale Wasserstoffversorgung: Eine sinnvolle Einstiegsoption für Unternehmensverbünde
Die dezentrale Wasserstoffversorgung sei eine sinnvolle Einstiegsoption für Unternehmensverbünde, hieß es. Das Forschungsteam empfahl eine enge Zusammenarbeit mit Experten aus der Erneuerbare-Energien-Branche und lokalen Energieversorgern. Industrieunternehmen sind jetzt aufgefordert, ihre Bedarfe den Netzbetreibern mitzuteilen, um einen Anschluss an geplante Wasserstoffleitungen entlang der A4 zu ermöglichen.
Im Ergebnis liegt jetzt ein umfassender Leitfaden zur Erzeugung von grünem Wasserstoff vor, der technische, regulatorische und wirtschaftliche Parameter enthält. Allerdings sei eine weiterführende Forschung und Entwicklung zur Prüfung der technischen Machbarkeit industrieller H2-Anwendungen notwendig.