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Thüringen treibt die Wasserstoffrevolution voran
TH2ECO – ein regionales Projekt mit großer Wirkung
Das Projekt TH2ECO hat sich seit seinem Start im Jahr 2021 zu einem zentralen Baustein für die Energiewende in Thüringen entwickelt. Mit dem Ziel, eine nachhaltige Wasserstoffinfrastruktur aufzubauen und die regionale Wirtschaft mit grünem Wasserstoff zu versorgen, hat TH2ECO in kürzester Zeit beachtliche Fortschritte gemacht.
Hier sieht man die Entwicklung und den Ausbau des Projekts. | Grafik: TH2ECO
Der aktuelle Stand macht Hoffnung. Das Projekt liegt nicht nur voll im Zeitplan, sondern entwickelt sich sogar schneller als ursprünglich geplant. Bereits 2025 sollen erste Lieferungen von grünem Wasserstoff an die lokale Wirtschaft erfolgen. Die Anbindung an das überregionale Wasserstoffnetz ist ebenfalls früher als erwartet geplant und soll bereits 2028 realisiert werden.
„Unser Augenmerk muss darauf gerichtet sein, die Verfügbarkeit von klimaneutralem Wasserstoff in ausreichender Menge und zu wettbewerbsfähigen Preisen sicherzustellen – und ihn zugleich für industrielle Anwendungen nutzbar zu machen“, sagte Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee. Das TH2ECO-Projekt leiste beim Aufbau der künftigen Wasserstoffinfrastrukturen ebenso wertvolle Unterstützung wie die Thüringer Allianz für Wasserstoff in der Industrie (ThAWI) für die Entwicklung einer wettbewerbsfähigen Wasserstoffwirtschaft. „Um diese Prozesse zu unterstützen, hat das Land in den letzten Jahren rund 40 Millionen Euro in Forschungs- und Beratungskapazitäten im Bereich der Wasserstofftechnologien investiert“, so Tiefensee. „Thüringen ist auf dem Weg ins Wasserstoff-Zeitalter gut vorangekommen.“
Gewinn neuer Partner
Die Zahl der Projektpartner ist kontinuierlich gewachsen, was die Bedeutung und das Potenzial von TH2ECO unterstreicht. Ein dichtes Netz von Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Verbänden arbeitet gemeinsam an der Umsetzung der Ziele. „Das Netzwerk TH2ECO hat sich inzwischen erfolgreich als Partner der Thüringer Wirtschaft etabliert. Die Zahl der Projektpartner und Unterstützer ist deutlich gewachsen, damit sind wir sehr zufrieden“, so Projektleiterin Dr. Katharina Großmann (Ferngas Netzgesellschaft mbH). „Wir haben einen großen Kreis von Unterstützern und aktiven Partnern aus der Forschung, von Verbänden wie der IHK Erfurt bis hin zu Technologielieferanten“. Aktuell verfügt TH2ECO über 31 Mitglieder – gestartet war man 2021 mit vier Partnern.
Die Vision von TH2ECO
Die Vision von TH2ECO ist klar: Thüringen soll zu einer führenden Region in der Wasserstofftechnologie werden. Durch den Aufbau einer robusten Wasserstoffinfrastruktur und die Förderung innovativer Anwendungen soll grüner Wasserstoff zum zentralen Energieträger der Zukunft werden. Langfristig soll Thüringen nicht nur seine eigene Energieversorgung sichern, sondern auch zu einem wichtigen Lieferanten für andere Regionen werden.
Ausbau und Erweiterung
Um die Versorgung mit grünem Wasserstoff weiter zu sichern und auszuweiten, sind weitere Projekte in Planung. So soll das Projektgebiet beispielsweise nach Saalfeld/Rudolstadt ausgedehnt werden, um auch die dortige Industrie mit Wasserstoff zu versorgen. Auch Wirtschaftsunternehmen im Bereich Kölleda sollen im Zuge der Projektarbeit von TH2ECO durch die TEN Thüringer Energienetze mit Wasserstoff leitungsgebunden erschlossen werden. Insgesamt erweitert sich die Reichweite von TH2ECO dadurch um etwa 100 Kilometer Leitungslänge. Des Weiteren hat der Gemeinderat in Dachwig im Landkreis Gotha den Standort für einen 10 MW-Elektrolyseur des TH2ECO-Partners Greenwind beschlossen.
Herausforderungen und Ausblick
Trotz der bisherigen Erfolge gibt es auch Herausforderungen zu bewältigen. Die fehlende verlässliche Förderung durch die Bundespolitik stellt einen erheblichen Unsicherheitsfaktor dar. „Der Wasserstoffausbau ist auf Förderung durch verschiedenste Bundesministerien angewiesen. Leider sind gerade fest zugesagte Fördermittel für das Segment der Wasserstoffmobilität im Erfurter Güterverkehrszentrum immer noch in der Schwebe ohne Entscheidung“, so Dirk Schmidt, Projektleiter von TH2ECO MOBILITY (EurA AG). Das entwerte nicht nur viel Planungsarbeit von TH2ECO, sondern habe auch Auswirkungen auf alle Projektsegmente und den regionalen Markthochlauf.
Unser Fazit
TH2ECO ist ein Vorzeigeprojekt, das zeigt, wie schnell und erfolgreich eine Region die Energiewende gestalten kann. Durch die enge Zusammenarbeit von Wirtschaft, Wissenschaft und Politik ist Thüringen auf dem besten Weg, zu einem Zentrum der Wasserstofftechnologie zu werden. (tl)