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Fokus Unternehmertum: positive Signale setzen
„Business trifft digital“ hieß es am 6. Februar 2024 zum Neujahrsempfang mittelständischer Unternehmen im ostthüringischen Gera. Rund 200 Gäste folgten der Einladung von Bundesverband mittelständische Wirtschaft e.V. (BVMW) Thüringen, ITnet Thüringen e.V. und dem Verband der Unternehmerinnen Thüringen e.V. (VdU).
200 Gäste besuchten den Neujahresempfang mittelständischer Unternehmen am 6. Februar in Gera. | Foto: © Marcus Krumm
Verzahnung von digitalen und produzierenden Geschäftsfeldern
Wie eng die Verzahnung der digitalen und produzierenden Geschäftsfelder heute schon ist, wurde an vielen Stellen des Abends deutlich. Nicht nur in der Fachausstellung fanden Fachaustausch und Anwendungstests zum geschäftlichen Einsatz von VR-Brillen, Metaverse-Szenarien für Maschinenbedienung oder digitale Daten- und Steuerungssystemen von Produktionslinien statt – sondern auch im Programm gingen die Veranstalter verknüpfte Wege und legten Wert auf Herangehensweisen und Lösungsansätze für zukünftige Szenarien.
Ein umfassender Blick auf digitale Geschäftsfelder, Use-Cases und Motivation
Die Gründerin von Deutsche Dienstrad, Christina Diem-Puello, beschrieb die immer sichtbarer werdenden Potenziale des klassischen Fahrradmarkt aus der Sicht des eCommerce und den damit entstehenden Weg ihres Start-ups heraus aus der über 100-jährigen Firmengeschichte, die eng mit der Fahrradmarke Winora verknüpft ist. Gestartet als „Dienstrad Leasing Modell“, versteht sich das neue Geschäftsfeld heute als Brücke zwischen Arbeitgebern und Mitarbeitenden, ermöglicht dem stationären Handel smarte, digitale Vertriebswege und den Herstellern eine effiziente Produktion.
Effizienz ist die Triebfeder vieler Hersteller. Dass er immer wieder an die Grenzen des bis dahin technologisch Machbaren gestoßen ist, beschrieb Sven Kiontke, Geschäftsführer von Asphericon, als seinen Antrieb, immer wieder nach neuen Lösungen für die Prozesse in der Produktion von asphärischen Linsen zu suchen. Neugier und digitale Systeme haben präziseres Schleifen, höhere Qualitäten und mehr Wirtschaftlichkeit ermöglicht. Asphericon ist heute internationaler Technologieführer in der Asphärenherstellung, forscht derzeit im Verbund mit der Bauhaus-Universität Weimar und weiteren Unternehmen an Metaverse-Lösungen für die Maschinenbedienung.
Sven Kiontke, Geschäftsführer von Asphericon sprach über die Macht von Neugier und digitalen Systemen. | Foto: © Marcus Krumm
Ein Plädoyer für Sichtbarkeit, Mut und unterstützende Rahmenbedingungen
Dass Erfolgsgeschichten Mut brauchen, Sichtbarkeit und vor allem keine Einzelfälle sind, betonte Christoph Ahlhaus, Vorsitzender der Bundesgeschäftsführung des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft e.V. „Der Mittelstand in seiner Kleinteiligkeit, Flexibilität und Resilienz ist und bleibt das verlässliche Rückgrat der deutschen Wirtschaft“, so Ahlhaus. Er erlebe auf seinen Unternehmensbesuchen viele erfolgversprechende Geschäftsentwicklungen, so dass die Stimmung schlechter erscheine als die eigentliche Lage. Dass es jedoch dringend finanzielle und bürokratische Entlastung und vor allem verlässliche politische Rahmenbedingungen brauche, adressierte er an die anwesenden politischen Vertreter.
Einen Blick der jüngeren Politikergeneration brachte Caroline Bosbach, als Bundesvorsitzende des Jungen Wirtschaftsrates der CDU e.V. auf Bühne und Podium. Die 34-jährige sprach sich für Generationengerechtigkeit aus, forderte unter anderem, dass es dringend mutiger Reformen für eine zukunftsfeste Ausrichtung der sozialen Sicherungssysteme bedürfe, um auch zukünftig denen helfen zu können, die Hilfe benötigen. Sie plädierte für Investitionen in Bildung und die Förderung von Innovation und Forschung.
Alle Rednerinnen und Redner betonten, dass es insbesondere positive Narrative in einer Zeit volatiler Rahmenbedingungen brauche. „Mutig vorangehen sei das Motto der Stunde“, so Sven Kiontke. In der Podiumsdiskussion, moderiert durch Roman Röll, wurde noch einmal deutlich, wie viel Verantwortung, Leistungsbereitschaft und Motivation durch die Unternehmensführung selbst, durch Vorbilder und gelebte Wertvorstellungen, in den Belegschaften erzeugt werden können.
Ähnlich der Programmbesetzung war auch das Publikum bunt gemischt – etablierte Unternehmende trafen auf junge Geschäftsleute – in Fachgesprächen und wertschätzender Tonalität. Der Generationenwechsel im Mittelstand ist im vollen Gange und so wie es aussieht, auf einem guten Weg. (Online Redaktion)
Caroline Bosbach, Bundesvorsitzende des Jungen Wirtschaftsrates der CDU e.V. brachte den Blick der jüngeren Politikgeneration auf das Podium. | Foto: © Marcus Krumm
Der Neujahresempfang 2024 in Bildern
Rund 200 Gäste folgten der Einladung von Bundesverband mittelständische Wirtschaft e.V. (BVMW) Thüringen, ITnet Thüringen e.V. und dem Verband der Unternehmerinnen Thüringen e.V. (VdU) zum Neujahresempfang am 6. Februar 2024.
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