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Mit Unternehmergeist in allen Bereichen vorankommen
Jahresauftaktempfang der Thüringer Wirtschaft in Gera
Zum nunmehr zweiten Mal lud der Bundesverband Mittelständische Wirtschaft (BVMW) Thüringen gemeinsam mit dem ITnet Thüringen e.V. zum Jahresempfang der Thüringer Wirtschaft nach Gera ins Victor’s Residenz Hotel. 180 Gäste nahmen teil und diskutierten die aktuelle Situation und Wege, wie die Zukunft zu meistern sei.

Stellte sich den Fragen von Moderator Roman Roell: Thüringens Ministerpräsident Mario Voigt. | Foto: Jan Felix Becker
Zukunft des Mittelstand gestalten
Unter der Überschrift „Zukunft gestalten – Impulse für den Mittelstand“ eröffnete Christoph Ahlhaus mit einer „Mutrede“ das Programm. Der Bundesgeschäftsführer des BVMW e.V. sprach aber nicht nur die Politik, die Gesellschaft, sondern vor allem auch die mittelständischen Unternehmerinnen und Unternehmer selbst an. Nur mit Mut und Tatkraft, Risikobereitschaft und Unternehmergeist in allen Bereichen der Gesellschaft könne man die wirtschaftliche und – damit eng verbunden – gesellschaftliche Situation in Deutschland voranbringen. Er sehe viel Potenzial und appelliere an den Willen und die Leistungsbereitschaft jedes Einzelnen, ins Tun zu kommen.
Im Gespräch mit Moderator Roman Roell stellte Thüringens Ministerpräsident Mario Voigt erste konkreten Schritte in der Umsetzung des 100-Tage-Programms der neuen Thüringer Landesregierung vor. Die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit und der Erhalt von Arbeitsplätzen haben für Voigt besondere Priorität. Hier gebe es erste Dialoge mit Kammern, Gewerkschaften und Wirtschaftsverbänden. Zum Thema Bürokratieabbau stellte Voigt den Gästen den „Bürokratiemelder der Landesregierung“ vor, mit dem Personen und Unternehmen überbordende bürokratische Vorgänge melden können. Voigt kündigte eine Unternehmenssteuerreform an und betonte im Hinblick auf die Struktur der Thüringer Unternehmenslandschaft, Kleinstunternehmen mit weniger als 10 Mitarbeitenden stark von Dokumentationspflichten zu entlasten.

Als Dankeschön für die Zusammenarbeit mit den Mitgliedunternehmen bedachten Ringo Siemon und Ralph Walter gemeinsam mit Sponsor Michael Klau von der SD VerkehrsMedien Thüringen GmbH die Kinderhilfestiftung Jena „Flotti Lotti“ mit einer Spende in Höhe von eintausend Euro. | Foto: Jan Felix Becker
Management in Worst-Case-Szenarien
Nach dem Gespräch mit Ministerpräsident Voigt folgte ein Interview mit Oliver Zintl, geschäftsführender Partner der Radwelt.store OHG. Zintl gab Einblicke in seine Erfahrung mit Worst-Case-Szenarien im Management zu agieren. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Gera habe 2020 intensiv in den Unternehmensausbau investiert und während der Coronapandemie den ersten Store in Nordhausen eröffnet und direkt wieder geschlossen. Heute kann Radwelt.store auf 10 Stores verweisen. Jüngst eröffnete das Geschäft in Erfurt.
Leistungsbereitschaft und Wettbewerbswille
Einen Appell richtete Motorsportlegende Christian Geistdörfer an das Publikum: Er erzählte von seinen Erfolgen, die auf Wettbewerbswillen und Leistungsbereitschaft aufbauten. Eigenschaften, die es in den Augen Geistdörfers heute viel zu selten gebe. Er wünsche sich da ein Umdenken in der Gesellschaft. Der Copilot von Walter Röhrl und mehrfache Rallye-Weltmeister zog viele Parallelen zwischen der Karriere als Sportler und dem anschließenden Leben als Unternehmer.
Mit einem Ausblick in die Zukunft endete der offizielle Teil mit einem Impuls von Conrad Caine. Caine, der bereits als 14-Jähriger seine erste Firma gründete, sprach über die Potenziale der Implementierung KI-gestützter Automatisierungslösungen für menschliche Routineaufgaben in Büros.
Im anschließenden Rundgang durch die Begleitausstellung war Zeit zum Wissens- und Kontaktaustausch. Die Gäste als auch Organisatoren des Abends äußerten sich sehr zufrieden mit der Veranstaltung und kündigten eine Fortsetzung im kommenden Jahr an.
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