Lesedauer: 2 Minuten

Thüringen will 500 Kilometer langes Wasserstoff-Netz bauen

Unterzeichnung der Grundvereinbarung zur Umstellung des Gasnetzes

Dr. Dirk Flandrich (GASCADE), Thüringer Umweltminister Bernhard Stengele, Ulrich Benterbusch (Geschäftsführer von GASCADE) Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee, Ulf Unger (Geschäftsführer der TEN), Stefan Reindl (TEAG) und Antje Dimitrovici (Geschäftsführerin der Ferngas GmbH) bei der Unterzeichung der Grundvsatzereinbarung zur Kooperation der Umstellung des H2-Gasnetzes. | Foto: Juliane Keith

500 Kilometer langes Wasserstoff-Netz durch Thüringen

Die Thüringer Industrie strebt bis 2029 ein 500 Kilometer langes Wasserstoffnetz an, das Anschlüsse an wichtige Standorte wie das Erfurter Kreuz, den Chemiestandort Bad Köstritz und das Stahlwerk Thüringen in Unterwellenborn umfassen soll.

Zwölf Gasnetzprojekte im Freistaat werden von den Thüringer Energienetzen (TEN) sowie den Netzbetreibern Gascade und Ferngas koordiniert, mit geplanten Investitionen im mittleren bis höheren zweistelligen Millionenbereich.

Das Wasserstoff-Netz: Pläne und Risiken

Ein Korridor entlang der Autobahn 4 soll Teil eines nationalen Kernnetzes für Wasserstoff werden, wobei die Leitung voraussichtlich frühzeitig Wasserstoff führen wird. Der Fokus liegt zunächst auf großen Industriekunden, während die Nutzung von Wasserstoff für private Haushalte noch in weiterer Ferne liegt.

Etwa die Hälfte der 50 größten Gaskunden in Thüringen erwägt laut dem Vorstandsvorsitzenden der Thüringer Energie AG, Stefan Reindl, den Einsatz von Wasserstoff. Die Netzbetreiber planen trotz noch ausstehender Klärungen Millioneninvestitionen voranzutreiben, um Planungssicherheit für die Industrie zu schaffen und den möglichen Abzug von Unternehmen aus dem Land zu verhindern.

Allerdings bestehen Risiken, darunter die Finanzierung der teuren Wasserstoffnetze auf Bundesebene sowie die mögliche Präferenz von Strom als Alternative zum Wasserstoff. Es bleibt auch ein Preisrisiko, wobei „blauer Wasserstoff“ wahrscheinlich wettbewerbsfähiger ist als „grüner Wasserstoff“, dessen Preisentwicklung noch unklar ist.

„Grüner“ und „blauer Wasserstoff“

„Grüner Wasserstoff“ wird mithilfe von erneuerbaren Energiequellen produziert, insbesondere durch den Einsatz von Elektrolyseuren, die mit Strom aus erneuerbaren Quellen wie Wind-, Solar- oder Wasserkraft betrieben werden. „Blauer Wasserstoff“ wird ebenfalls aus fossilen Brennstoffen wie Erdgas hergestellt, jedoch unter Verwendung der Kohlenstoffabscheidungstechnologie (Carbon Capture and Utilization/Storage, CCUS). Bei diesem Prozess wird das bei der Dampfreformierung entstehende Kohlendioxid abgeschieden und unterirdisch gespeichert, anstatt es in die Atmosphäre freizusetzen. Dadurch wird die Menge an Treibhausgasemissionen erheblich reduziert.

Fotos: Juliane Keith / Wirtschaftsspiegel

Soziale Innovationen sind wichtig für die Gesellschaft

Soziale Innovationen sind wichtig für die GesellschaftDie Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI) hebt in ihrem aktuellen Jahresgutachten die Bedeutung sozialer Innovationen...

InnoFARM: Mit innovativen Formen von Arbeit dem Fachkräftemangel begegnen

Mit innovativen Formen von Arbeit dem Fachkräftemangel begegnen Projekt InnofarmIm Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projekts InnoFARM haben...

Zu wenige Bewerber und Probleme mit der Ausbildungsfähigkeit

Zu wenige Bewerber und Probleme mit der Ausbildungsfähigkeit Problemfall AusbildungsmarktDer Ausbildungsmarkt ist anspruchsvoller geworden aufgrund der demografischen Entwicklung, die zu...

Karl Verpackungen GmbH: Verpackungen mit Zukunft

Karl Verpackungen GmbHVerpackungen mit ZukunftSeit der Gründung 1991 hat sich die Karl Verpackungen GmbH zu einem anerkannten und leistungsstarken Hersteller flexibler Folien- und...

Innovationen in Aktion beim Erwicon: Thüringer Wirtschaftskongress 2024

Innovationen in Aktion beim Thüringer Wirtschaftskongress 2024 Erwicon begeistert mit Rekordbeteiligung und hochkarätigen VorträgenDer Thüringer Wirtschaftskongress Erwicon lockte am 18. Juni zahlreiche Gäste unter dem Motto „Innovationen in Aktion: entdecken....

Prof. Andreas Tünnermann: „Wir wollen die Zukunft mitgestalten“

"Wir wollen die Zukunft mitgestalten"Für Andreas Tünnermann war 2023 ein Jahr der Jubiläen: Der international renommierte Laserforscher feierte nicht nur in diesem Sommer seinen 60....

CATL-Testcenter überprüft Batterien für europäische Kunden

CATL-Testcenter überprüft Batterien für europäische Kunden Am 9. April erhielt das Thüringer Batterietest- und Validierungszentrum von CATL am Erfurter Kreuz die offizielle Zertifizierung...

Gastbeitrag von Dr. Daniele Bencivinni zur Gesundheitsvorsorge: Gesunde Mitarbeiter sind ein Gewinn für alle

Welttag für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz Gesunde Mitarbeiter sind ein Gewinn für alleZum Welttag für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz am 28. April empfiehlt Dr....

Thüringer Wirtschaft: „Krisen sind das neue Normal“

Thüringer Wirtschaft: "Krisen sind das neue Normal"Im Jahr 2023 blieb die Lage der Thüringer Wirtschaft weiterhin schwierig, wobei sich die Unternehmen zunehmend an die Krisenbewältigung...

Marelli-Schließung trifft die gesamte Region

Marelli-Schließung trifft die gesamte Region Aus für Scheinwerferproduktion nach 78 JahrenDie Ampel stand in der Vergangenheit schon mehrfach auf Gelb bei der Marelli Automotive Lighting...
Share This