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Wir brauchen mehr Engagement und Akzeptanz

Netzwerktreffen für Fachkräfteintegration

Dass die heimische Wirtschaft unter einem Arbeitskräftemangel leidet, ist mittlerweile überall im Lande angekommen. Dass wir zur Deckung des Bedarfs auf Zuwanderung angewiesen sind, ist seit einiger Zeit durch Studien hinreichend belegt. In Thüringen gibt es einige Initiativen und Institutionen, die sich mit dem Thema beschäftigen. Sie trafen sich Anfang Juli in Erfurt und konnten sich über hochrangigen Besuch freuen.

Wir brauchen mehr Engagement und Akzeptanz

Ministerin Svenja Schulze (l.) und LEG-Geschäftsführerin Sabine Wosche | Foto: LEG/Philipp Möller

Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze war nach Erfurt gekommen, um sich über die Arbeit der Akteure zu informieren. Im Freistaat wird deren Arbeit durch die Thüringer Agentur für Fachkräftegewinnung (ThAFF) koordiniert, die das Thema bei der Landesentwicklungsgesellschaft (LEG) als Schnittstelle begleitet. Diese Schnittstellenarbeit – auch in Richtung Bund – würdigte Schulze mit ihrem Besuch. So war die ThAFF unter anderem im Gesetzgebungsverfahren zum Fachkräfteeinwanderungsgesetz (FEG) in der Verbändeanhörung mit Stellungnahmen im parlamentarischen Verfahren tätig. Außerdem ist sie Mitglied im Think Tank der Bertelsmann Stiftung „Denkfabrik zu tSP Transnationale Skills Partnerschaften“.

Projekt WORT für mehr Akzeptanz ausländischer Mitarbeiter

Die praktische Arbeit findet aber bei den Akteuren vor Ort statt. So zum Beispiel an der Hochschule Schmalkalden mit dem Projekt WORT (Weltoffene Region Thüringen). Das Projekt sieht gegenseitiges Interesse und Austausch zwischen potenziellen neuen Mitarbeitenden sowie Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern aus der Region als einen wesentlichen Baustein der Fachkräftebindung. Projektleiter Martin Langbein beschreibt zwar die Einsicht in den Unternehmen, aber auch die fehlende Akzeptanz ausländischer Kollegen durch die Stammbelegschaft in den Firmen. „Wir brauchen eine viel stärkere Willkommenskultur“, so Langbein. Dazu gehöre eine Akzeptanz von Interkulturalität.

Dem pflichtet Thomas Malcharek, Hauptgeschäftsführer der Erfurter Handwerkskammer bei: „Wir müssen offen werden für Menschen, die bei uns arbeiten wollen“, so der Handwerkschef. Gerade die Kammern hätten in den letzten Jahren eine Reihe von Initiativen in diesem Bereich auf den Weg gebracht. Und LEG-Geschäftsführerin Sabine Wosche, zu deren Geschäftsbereich die ThAFF gehört, ergänzt: „Wir müssen die Menschen, die in Unternehmen arbeiten, darauf vorbereiten, was es heißt, wenn sie internationale Kolleginnen und Kollegen bekommen“.

Ministerin Svenja Schulze bedankte sich für die engagierte Arbeit aller Akteure, mahnte aber auch weitere Anstrengung an: „Thüringen hat noch Luft bei den international Beschäftigten.“ Sie blieben aber nur im Land, wenn sie auch die Region lebenswert fänden. (tl)

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