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Internationale Fachkräfte für regionale Firmen
IHK Erfurt und Landkreis Nordhausen besiegeln Partnerschaft
In Zeiten des Arbeitskräftemangels zählt jeder Schritt, der Unternehmen den Zugang zu qualifizierten Fachkräften erleichtert. Der Landkreis Nordhausen und die IHK Erfurt setzen genau hier an – mit einer Kooperation, die mehr ist als ein formaler Akt. Es geht um ein klares Signal: Thüringen ist bereit für internationale Talente.

Dirk Schimm (2. Beigeordneter LK Nordhausen), IHK-Hauptgeschäftsführerin Dr. Cornelia Haase-Lerch, Landrat Matthias Jendricke, Thomas Fahlbusch (Abteilungsleiter Aus- und Weiterbildung IHK Erfurt) | Foto: IHK
Der 3. Juli markierte einen neuen Meilenstein im Ringen um die besten Köpfe: Mit der Unterzeichnung einer Kooperationsvereinbarung zwischen dem Landratsamt Nordhausen und dem „IHK-Service Internationale Fach- und Arbeitskräfte“ wurde ein Modell vorgestellt, das Bürokratie abbaut, Prozesse beschleunigt und Perspektiven eröffnet – für Unternehmen wie für Fachkräfte aus Drittstaaten.
Der Mittelstand im Fokus – konkret, lösungsorientiert, praxisnah
Gerade für kleine und mittelständische Unternehmen stellen internationale Rekrutierungsprozesse oft eine Hürde dar. Unterschiedliche Behörden, komplexe Anforderungen, lange Bearbeitungszeiten – viele scheuen sich, diesen Weg zu gehen. Hier setzt die neue Zusammenarbeit an: Die IHK Erfurt begleitet Unternehmen ab dem ersten Schritt. Noch vor Einreisebeginn prüfen die Fachleute der Kammer die Antragsunterlagen auf Vollständigkeit, beraten zu rechtlichen Anforderungen und stimmen sich eng mit der Ausländerbehörde des Landkreises ab.
„Mit dieser Vereinbarung unterstützen wir die nachhaltige Fachkräftesicherung in unserer Region“, sagt Landrat Matthias Jendricke. „Wir sorgen für Planungssicherheit und senden ein deutliches Signal: Nordhausen heißt internationale Fachkräfte willkommen – und weiß ihr Potenzial zu nutzen.“
Beschleunigung mit System: Das „Fachkräfteverfahren“ als Modell
Ziel ist es, Anträge im Rahmen des sogenannten „Beschleunigten Fachkräfteverfahrens“ zügiger und konfliktfreier durch das System zu führen. Dabei geht es nicht nur um Geschwindigkeit, sondern um Qualität: Eine vollständige Antragstellung, abgestimmt zwischen IHK und Ausländerbehörde, reduziert Rückfragen und schafft Klarheit.
Doch die Kooperation endet nicht bei der Einreise. Vom Verfahren zur Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse über Onboarding-Workshops bis zur langfristigen Integration – der Ansatz ist ganzheitlich. Unternehmen erhalten keine bloße Einzelfallberatung, sondern eine strategische Begleitung.
Vertrauen als Standortfaktor
Dr. Cornelia Haase-Lerch, Hauptgeschäftsführerin der IHK Erfurt, verweist auf die Breitenwirkung des Projekts: „Während das Land Thüringen noch an einer Zentralen Ausländerbehörde arbeitet, setzen wir konkrete Impulse vor Ort. Mit Nordhausen schließen wir nun die vierte Vereinbarung mit einer Kommune – immer getragen von gegenseitigem Vertrauen und dem gemeinsamen Ziel, Migration als Chance zu gestalten.“ (tl)