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Thüringens Automobilindustrie im Umbruch: Branchendialog soll Zukunft sichern
Die Thüringer Automobilindustrie steht vor großen Herausforderungen. Der Strukturwandel, insbesondere die Elektrifizierung des Antriebs, zwingt die Branche zum Umdenken. Um diesen Wandel aktiv zu gestalten und die Zukunft der rund 13.500 Beschäftigten zu sichern, hat das Thüringer Wirtschaftsministerium den „Branchendialog Automobilindustrie Thüringen“ ins Leben gerufen.

Bildunterschrift | Foto: Fotoquelle
Der Branchendialog soll dazu beitragen, die Thüringer Automobilindustrie fit für die Zukunft zu machen und die Arbeitsplätze in der Region zu sichern. „Wir brauchen Mut zur Veränderung“, betonte Wirtschaftsministerin Colette Boos-John bei der Auftaktveranstaltung. „Die Thüringer Automobilbranche kann vom laufenden Strukturwandel profitieren, wenn sie Veränderungen frühzeitig erkennt und vorhandene Chancen nutzt.
Die Thüringer Automobilzulieferindustrie ist eine Schlüsselbranche für den Freistaat. Insgesamt gehören dieser Wertschöpfungskette bis zu 600 Unternehmen mit fast 80.000 Beschäftigten an.
Handlungsbedarf ist groß
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Seit 2019 ist die Zahl der Betriebe in Thüringen um 16, die Zahl der Beschäftigten um 21 und das Umsatzvolumen um 15 Prozent gesunken. „Wir müssen jetzt handeln, denn es ist bereits fünf vor zwölf“, so Boos-John.
Branchendialog als Chance
Der Branchendialog soll dazu beitragen, die Rahmenbedingungen für die Unternehmen zu verbessern. Dazu gehören:
Senkung der Energie- und Bürokratiekosten
- Verbesserung der Fachkräfteverfügbarkeit
- Intensivierung unternehmensgetriebener Forschungsaktivitäten
- Schaffung verlässlicher Förderanreize
- Fokus auf Elektrik/Elektronik
Analysen des Wirtschaftsministeriums zeigen, dass der Produktbereich „Antriebstechnologie“ an Bedeutung verlieren wird. Dies könne jedoch durch einen Beschäftigungsaufbau in anderen automobilen Produktbereichen – vor allem bei „Elektrik/Elektronik“ – kompensiert werden.
Arbeitsgruppen für konkrete Lösungen
Um konkrete Lösungen zu erarbeiten, werden themenspezifische Arbeitsgruppen eingerichtet. Der Branchendialog soll mindestens zweimal jährlich stattfinden.
An der Auftaktveranstaltung nahmen 25 Vertreter von Kammern, Verbänden, Gewerkschaften, Ministerien, Arbeitsagentur, LEG Thüringen und Thüringer Aufbaubank teil, darunter der Verband der Automobilindustrie (VDA) und das Thüringer Branchencluster automotive thüringen e.V.