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Branchentag Automotive 2023

Automotive Branchentag thematisiert den Umbruch in der Autoindustrie

Über hundert Teilnehmer sind am 6. Juli zum diesjährigen Branchentag der Thüringer Automobil- und Zulieferindustrie nach Ichtershausen gekommen. Erstmals seit vier Jahren konnte sich der das Branche-Netzwerk automotive thüringen e.V. (at) wieder in Präsenz treffen, hob Verbandschef Matthias Hasecke hervor. Dabei wurde auch der aktuelle Branchereport vorgestellt.

automotive Branchentag 2023 -Bei der Vorstellung des aktuellen Branchenreports v.l.: Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee, Matthias Hasecke, Vorstandsvorsitzender des at und Verbandsgeschäftsführer Rico Cmelik.

Bei der Vorstellung des aktuellen Branchenreports v.l.: Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee, Matthias Hasecke, Vorstandsvorsitzender des at und Verbandsgeschäftsführer Rico Cmelik | Foto: Torsten Laudien

Branchenreport Thüringer Autozulieferer vorgestellt

Die Stimmung bei den Thüringer Autozulieferern hat sich dem Report zufolge verschlechtert. Bei der zugrunde liegenden Umfrage des Branchenverbands gaben zwei Drittel der Firmen an, Deutschland sei derzeit nicht wettbewerbsfähig.

Die drängendsten Probleme seien demnach fehlende Facharbeiter und hohe Energiepreise. Zusammen mit anhaltend hohen Preisen für Rohstoffe ergebe das ein angespanntes Investitionsklima, sagte at-Geschäftsführer Rico Chmelik bei der Vorstellung der Studie.

Umbruch in der Branche

Weiter heißt es in dem Report: 61 Prozent der Firmen haben ihre Pläne für Neubau, Erweiterung oder Modernisierung verschoben, gekürzt oder sogar gestrichen. 15 Prozent der Firmen würden eine Investition im Ausland in Erwägung ziehen. Dabei handele es sich Chmeliks Angaben zufolge jedoch um Unternehmen, die ohnehin schon im Ausland tätig seien.

Aktuell befindet sich die Branche im Umbruch hin zu mehr Elektromobilität. Gerade deshalb brauche es eigentlich mehr Investitionen. Die Umsätze seien derzeit stabil, aber auch hier zeige sich der Umbruch der Branche: 30 Prozent haben laut Chmelik mit Rückgängen zu kämpfen, 26 Prozent melden mehr Umsatz.

Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee stärkte der Branche den Rücken. Er sei beeindruckt davon, wie die Unternehmen die Transformation in Angriff nähmen. Sein Ministerium stünde dabei gern hilfreich zur Seite, sagte der Minister unter Verweis auf die neu geordnete Förderpolitik des Landes.

automotive Banchentag 2023: at-Chef Matthias Hasecke bei der Eröffnung des Branchentages

at-Chef Matthias Hasecke bei der Eröffnung des Branchentages | Foto: Torsten Laudien

Human Centricity als neue Chance

Neben der Lageanalyse beherrschte das Thema Human Centricity den Branchentag. Menschenzentriertes Handeln ist ein neues Paradigma, das beim technologischen Wandel mitgedacht werden muss. Human Centricity bewegt sich außerhalb von Kategorisierungen wie „die Wirtschaft“ oder „die Gesellschaft“. Es geht um nachhaltige Konzepte und Technologien, die den einzelnen Menschen im Fokus haben. Mehr dazu lesen Sie in einem Interview, das at-Geschäftsführer Rico Chmelik dem WIRTSCHAFTSSPIEGEL im Vorfeld des Branchentages gegeben hat (zum Interview).

Die Thüringer Automobilindustrie ist nach wie vor eine der wichtigsten Branchen im Freistaat. Zu ihr gehören nach Verbandsangaben rund 600 Unternehmen mit etwa 66.000 Beschäftigten

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