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Smart Manufacturing und Manufacturing-X im Vergleich

WIRTSCHAFTSSPIEGEL schafft Wissensvorsprung

Zugegeben: Bei den vielen Begriffen, die sich um das Thema Produktion der Zukunft ranken, kann man schon mal den Überblick verlieren. Nachdem wir vorher sowohl Smart Manufacturing als auch Manufacturing-X näher unter die Lupe genommen haben, vergleichen wir nun beide Konzepte miteinander und arbeiten anhand von fünf Kriterien die Unterschiede heraus.

Manifacturing X

Foto: ©Kampan – stock.adobe.com

Grundverständnis und Konzept

Smart Manufacturing

Smart Manufacturing ist ein breiterer Begriff, der die Integration moderner Technologien wie IoT, KI, Cloud Computing und Big Data umfasst, um Fertigungsprozesse effizienter und flexibler zu gestalten. Es konzentriert sich darauf, Fertigungssysteme intelligenter zu machen, indem Daten und Analysen genutzt werden, um Prozesse zu optimieren, Kosten zu senken und die Qualität zu steigern.

Manufacturing-X

Manufacturing-X ist eine spezifische Plattform und ein Konzept für die Industrie 4.0. Es zielt darauf ab, Unternehmen eine digitale Infrastruktur für die nahtlose Vernetzung und Integration ihrer Fertigungsprozesse bereitzustellen. Die Plattform legt besonderen Wert auf Interoperabilität und den Datenaustausch zwischen verschiedenen Akteuren entlang der Wertschöpfungskette, einschließlich Lieferanten, Partnern und Kunden.

Fokus und Zielsetzung

Smart Manufacturing

Ziel ist es, die Fertigung intelligenter und anpassungsfähiger zu machen. Dazu gehört beispielsweise die Einführung von Echtzeitüberwachung, Automatisierung und KI-gestützten Entscheidungen, um Prozesse zu verbessern. Beispiel: Eine smarte Fabrik erkennt Maschinenprobleme automatisch und plant Wartungen vorausschauend.

Manufacturing-X

Das Hauptziel ist die Entwicklung einer ganzheitlichen, digitalisierten Infrastruktur, die alle Beteiligten in der Fertigung miteinander verbindet. Es geht über den reinen Produktionsprozess hinaus und optimiert die Zusammenarbeit und den Datenaustausch entlang der gesamten Lieferkette. Beispiel: Ein Unternehmen kann über Manufacturing-X Daten mit Lieferanten teilen, um den Materialfluss in Echtzeit zu steuern.

Technologien und Komponenten

Smart Manufacturing

Hier kommen Sensorik und IoT für die Echtzeit-Datenüberwachung zum Einsatz. KI und Machine Learning werden für Prozessoptimierungen eingesetzt. Smart Manufacturing setzt auf Automatisierung und Robotik. Es werden sogenannte Digital Twins (digitale Abbilder von Produktionssystemen) genutzt.

Manufacturing-X

Hier liegt der Fokus auf Interoperabilität zwischen Systemen. Die Akteure setzen auf eine stärkere Einbindung von Blockchain zur Sicherstellung transparenter Lieferketten. Daten platt formen sorgen für den sicheren Austausch von Produktions- und Lieferketteninformationen. KI wird zur Analyse und Optimierung des Zusammenspiels zwischen Akteuren eingesetzt.

Anwendungsbereich

Smart Manufacturing

Konzentriert sich primär auf die Verbesserung interner Produktionsprozesse innerhalb eines Unternehmens.

Manufacturing-X

Strebt eine Vernetzung über Unternehmensgrenzen hinweg an, um ein digitales Ökosystem zu schaffen, das die gesamte Wertschöpfungskette integriert.

Vision und Zukunft

Smart Manufacturing

Die Vision ist eine vollständig automatisierte und datengesteuerte Fabrik, in der Produktionsanlagen intelligent reagieren und Entscheidungen eigenständig treffen.

Manufacturing-X

Die Vision ist ein global vernetztes Fertigungsökosystem, das von einer sicheren, transparenten und kollaborativen Datenplattform unterstützt wird und alle Akteure der Lieferkette einbindet.

Unser Fazit

Während Smart Manufacturing den Fokus auf die Digitalisierung und Optimierung interner Produktionsprozesse legt, geht Manufacturing-X einen Schritt weiter, indem es die gesamte Fertigungslandschaft über Unternehmensgrenzen hinweg miteinander vernetzt. Beide Konzepte ergänzen einander und stellen wichtige Bausteine für die Zukunft der Fertigung dar. (tl)​

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