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Regionen im Profil
15 Jahre Initiative Erfurter Kreuz: Erfolg durch Vernetzung
Im März 2009 setzten elf Unternehmen rund um das Industriegebiet Erfurter Kreuz einen entscheidenden Schritt zur Förderung der regionalen Wirtschaft: Sie gründeten die Initiative Erfurter Kreuz e.V. (IEK), um gemeinsame Interessen zu bündeln und Synergien zu nutzen.

Vorstand der Initiative Erfurter Kreuz: Marco Jacob, Stefan Landes, Franz-Josef Willems, Uwe Witt und Oliver Steinacker (v.l.n.r.) Foto: Initiative Erfurter Kreuz
Zu den Gründungsmitgliedern zählten etablierte Unternehmen wie N3 Engine Overhaul Services GmbH & Co. KG, Borg Warner Transmission Systems Arnstadt GmbH, Carpenter GmbH, die Avermann Laser- und Kant-Zentrum GmbH sowie die Fiege Logistik Stiftung & Co. KG.
Die Motivation hinter diesem Zusammenschluss war pragmatisch und zukunftsgerichtet: Themen wie die fehlende Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr, der Aufbau interner Netzwerke und kooperative Lösungen im Brandschutz konnten im Verbund effektiver angegangen werden. Die Unternehmen sahen im gemeinsamen Engagement einen Hebel, um auch infrastrukturelle Herausforderungen anzupacken, die ein einzelnes Unternehmen nicht allein bewältigen könnte.
Seither verzeichnet die IEK eine stetige Mitgliederentwicklung. Über 160 Unternehmen gehören ihr heute an. Allein in den letzten fünf Jahren hat es einen überproportional starken Zuwachs gegeben. Die IEK repräsentiert inzwischen nicht nur die unmittelbare Region um Erfurt, sondern vereint Interessen von Unternehmen bis nach Suhl, Gotha und Ilmenau. Insgesamt setzt sich der Verband für rund 17.500 Beschäftigte und 750 Auszubildende ein.
Verbindliches Engagement und ehrenamtliche Organisation bei der Initiative Erfurter Kreuz
Dabei ist der Weg zur Mitgliedschaft gar nicht so einfach. Interessierte Unternehmen werden durch zwei Mitglieder des Vorstandes oder Beirates persönlich besucht, um im direkten Gespräch gemeinsame Interessen auszuloten und Kooperationspotenziale zu identifizieren. Neue Mitglieder sind stets willkommen und werden auf Basis einer soliden Zusammenarbeit in den Verein integriert.
Eine zentrale Säule der IEK-Arbeit ist das Prinzip der Gleichberechtigung und Offenheit: Unabhängig von der Unternehmensgröße hat jedes Mitgliedsunternehmen bei Entscheidungen eine gleichwertige Stimme. Die Vielfalt der Mitgliedsunternehmen ist kein Hindernis, sondern fördert dynamische Lösungen für aktuelle Erfordernisse der regionalen Wirtschaft. Der gesamte Vereinsbetrieb ist ehrenamtlich organisiert und bietet den Mitgliedern wertvolle Plattformen für Wissenstransfer und Austausch.
Attraktive Arbeitsplätze, Innovation und zukunftsweisende
Projekte
Im Laufe der letzten 15 Jahre hat die IEK zahlreiche Projekte initiiert, die durch den aktiven Beitrag der Mitglieder erfolgreich umgesetzt wurden. Dazu zählen zum Beispiel die Veranstaltung INDUSTRIEERLEBEN, bei der sich die Unternehmen der breiten Öffentlichkeit präsentieren, oder die überregionalen Treffen von Wirtschaftsvertretern, die alle zwei Jahre im Rahmen des Wirtschaftsforums stattfinden. Auch im Bereich Infrastruktur verzeichnet die IEK bemerkenswerte Erfolge. So setzte sie sich gemeinsam mit Vertretern der Stadt Arnstadt und des Ilm-Kreise für die Entwicklung des Bustreffs im Gewerbegebiet, für den Ausbau des Radwegenetzes sowie für Projekte zur Energieversorgung ein. Berufsausbildung ist ein weiterer Schwerpunkt: Auf der jährlichen Berufsinformationsmesse (BIM) und im Arbeitskreis SchuleWirtschaft liegt ein Fokus auf der Vorstellung des „Ausbildungsnavi“. Der „Tag im Unternehmen“ für Schüler der 9. Klassen hat sich als feste Institution etabliert, und mit dem neuen Format „Praxistage“ bietet die IEK zusätzliche Praxiserfahrungen für Nachwuchskräfte.
Das Bewerberportal der IEK ist eine weitere etablierte Initiative. Es ermöglicht den Mitgliedsunternehmen, Initiativbewerbungen von qualifizierten Fachkräften zu sichten und hat vielen Bewerbern den Zugang zu einer neuen beruflichen Perspektive eröffnet.
Ein fester Bestandteil des Vereinslebens sind darüber hinaus zahlreiche Unternehmenstreffen, bei denen sich Mitglieder zu aktuellen Branchenthemen, Weiterbildungsmöglichkeiten und Best-Practice- Ansätzen austauschen. Insbesondere der Austausch zwischen kleinen und größeren Unternehmen im vertrauensvollen Rahmen ist für die Mitglieder von hohem Mehrwert.

Foto: Sebastian Köhler – stock.adobe.com
Ausblick und neue Projekte der Initiative Erfurter Kreuz
In Zukunft wird die Zusammenarbeit mit Schulen im Rahmen des Arbeitskreises SchuleWirtschaft weiter intensiviert. Der „Praxistag“ startet erstmals im Schuljahr 2024/2025 und bietet Schülerinnen und Schülern der 9. Klassen des Ilm-Kreises von Oktober bis April die Möglichkeit, Ausbildungsberufe praktisch zu erleben und Unternehmen kennenzulernen.
Weitere geplante Projekte umfassen eine Interessengruppe zum Thema IT-Sicherheit sowie das Projekt Clean EFX, bei dem gemeinsam mit den Mitgliedsunternehmen nachhaltige Lösungen zur Energieversorgung im Industriegebiet entwickelt werden sollen. Ein weiteres zukunftsweisendes Projekt ist der Ausbau eines flexiblen und bedarfsgerechten Mobilitätsprojektes, das der Ilm-Kreis, die Initiative Erfurter Kreuz und die goFLUX Mobility GmbH gemeinsam umsetzen werden. Hierbei werden Fahrgemeinschaften angeboten, die mit dem öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) im Landkreis verknüpft werden und dadurch Pendelnden eine umweltfreundliche und kostensparende Alternative bieten. (jl/tl)
Unser Ziel ist es, kontinuierlich an der Weiterentwicklung unserer Region zu arbeiten und Lösungen zu fördern, die allen Mitgliedsunternehmen zugutekommen“, betonte Franz-Josef Willems auf der halbjährlichen Mitgliederversammlung im November. „Wir laden zur Mitarbeit ein und bieten eine Plattform für innovative Ideen im Sinne der Gemeinschaft – Herzlich Willkommen.