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Erfurt soll Knotenpunkt für Quantennetzwerk werden

Forschungsprojekt gestartet

Quantentechnologien sind Zukunftstechnologien – und Thüringen ist ganz vorn dabei. Hier kommen dem Freistaat zwei Trümpfe zugute. Das ist einerseits die hier angesiedelte Kompetenz in Sachen Optik und Photonik. Andererseits ist es die Gunst der Lage in der Mitte Deutschlands und Europas. Deshalb soll hier ein zentraler Knotenpunkt für ein künftiges Quantennetzwerk entstehen.

Wirtschaftsminister Tiefensee: Knotenpunkt für Quantennetzwerk

Wirtschaftsminister Tiefensee im Quanten-Labor in Erfurt | Foto: Paul-Philipp Braun

Thüringens Wirtschafts- und Wissenschaftsminister Wolfgang Tiefensee hat am Erfurter Fraunhofer-Zentrum den Startschuss für die Erweiterung des Quantennetzwerkes in Deutschland gegeben. Er nutzte die Gelegenheit, um sich über den Fortschritt bereits bestehender Forschungsprojekte zu informieren. „Thüringen ist einer der führenden Standorte im Bereich der Quantenkommunikation. Als Land investieren wir seit Jahren gezielt in den Ausbau der dafür benötigten Kompetenzen und Infrastrukturen“, so der Minister. Die Erweiterung der bereits bestehenden Teststrecke zwischen Jena und Erfurt sei ein weiterer großer Schritt in diese Richtung. „Damit schaffen wir die Voraussetzungen für eine sichere Quantenkommunikationsinfrastruktur in ganz Deutschland. Thüringen wird mit seinen Forschungseinrichtungen und Unternehmen darin künftig einen zentralen Knotenpunkt bilden“, so Tiefensee. Mit Mitteln des Landes wurde bereits eine Glasfaser-Teststrecke zwischen dem Fraunhofer-Institut für Angewandte Optik und Feinmechanik IOF in Jena und dem Fraunhofer-Zentrum in Erfurt etabliert. Hier wurden bereits erfolgreich Quantenschlüssel ausgetauscht. Für die Teststrecke konnte auf eine bereits bestehende Infrastruktur aus konventionellen Telekommunikations-Glasfasern zurückgegriffen werden.

Erweiterung der Teststrecke

Gegenwärtig wird daran geforscht, wie sich die neusten Systeme zur sogenannten Quantenschlüsselverteilung in diese bestehenden Netzwerke integrieren und für verschiedene Anwendungsfelder nutzbar machen lassen. Dafür ist eine Erweiterung der Teststrecke geplant, die nun weiter voranschreitet: An die bereits bestehende Verbindung zwischen Jena und Erfurt werden bis 2024 die Thüringer Gemeinden Nordhausen und Sundhausen angeschlossen. Weiterhin wird innerhalb von Jena auch das Universitätsklinikum an die Teststrecke angekoppelt. Damit wird die faserbasierte Teststrecke auf eine Gesamtlänge von mehr als 150 Kilometern ausgedehnt. Bis voraussichtlich Ende 2024 sind weitere Streckenabschnitte bis nach Berlin und Frankfurt am Main geplant. Das Fraunhofer-Zentrum in Erfurt wird dabei der Knotenpunkt sein.

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