Lesedauer: 3 Minuten
7. Mitteldeutscher Ernährungsgipfel:
Wissenschaftlicher Nachwuchs ausgezeichnet
Die Ernährungsindustrie ist einer der wichtigsten Industriezweige Mitteldeutschlands. In den drei Bundesländern gehört sie jeweils zu den umsatzstärksten Branchen. Dennoch steht auch sie vor großen Herausforderungen. Themen wie Ressourceneffizienz, Personalmangel und sich wandelnde Märkte beschäftigen die Unternehmen mehr denn je. Gut, wenn sich der Branchennachwuchs wissenschaftlich damit auseinandersetzt.
Die Preisträger Christiane Löffler, Natalie Grützmacher und Simon Fischer (v. l.) mit der Jury und Vertretern der drei Ernährungsnetzwerke | Foto: Thüringer Ernährungsnetzwerk e.V./Barbara Neumann
7. Mitteldeutscher Ernährungsgipfel bringt Entscheider der Ernährungswirtschaft zusammen
Der Mitteldeutsche Ernährungsgipfel ist der zentrale Branchentermin der Ernährungswirtschaft in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Er fand in diesem Jahr bereits zum siebenten Male statt. Auf der von den Ernährungsnetzwerken der drei Länder ausgerichteten Veranstaltung trafen sich Entscheider aus dem produzierenden Lebensmittelgewerbe mit Vertretern aus Landwirtschaft, Lebensmittelhandel, Wissenschaft und Forschung sowie Dienstleistern der Branche in Weimar.
Nachwuchsforum unterstützt bei Fachkräftesicherung und Innovationsmanagement
Bestandteil des Gipfels war auch in diesem Jahr das Nachwuchsforum. Dessen Ziel ist es, vor allem kleine und mittelständische Unternehmen bei den stark herausfordernden Themen Fachkräftesicherung und Innovationsmanagement ganz konkret zu unterstützen. Ein Mittel dazu ist der Nachwuchspreis. Er würdigt innovative wissenschaftliche Arbeiten. Die Preisträger können bei der Veranstaltung ihre Themen vorstellen und mit anderen Branchenvertretern ins Gespräch kommen. In diesem Jahr wurden zwei beispielgebende und zukunftsweisende Abschlussarbeiten sowie eine Forschungsarbeit für die Lebensmittelbranche ausgezeichnet.
Abschlussarbeiten forschen zu Mitarbeiterintegration, Reststoff-Verwertung und Reduzierung von Produktionsabfällen
Natalie Grützmacher, B.A. Lebensmittelmanagement an der Berufsakademie Dresden, erhielt die Auszeichnung für Ihre Arbeit zum Thema „Analyse und Verbesserung der Integration neuer Mitarbeiter*innen im Unternehmen der Lorenz Nuss GmbH“. In ihrer Arbeit zeigt sie Potenziale zur Verbesserung der Mitarbeiterintegration auf. Das Konzept berücksichtigt dabei sowohl die Erwartungen der Mitarbeiter als auch Erfordernisse des Unternehmens. Die angewandte Methodik ist problemlos auf andere Unternehmen übertragbar.
Simon Fischer, Dipl.-Ing. Verfahrens- und Naturstofftechnik / Lebensmitteltechnik an der TU Dresden, hat in seiner Diplomarbeit ein Verfahren zur Aufbereitung und Texturierung von Sonnenblumen-Presskuchen entwickelt. Das ist ein proteinreicher Reststoff der Speiseölherstellung, für den es in der menschlichen Ernährung bisher kaum Einsatzmöglichkeiten gibt. Die durch das Verfahren heergestellten neuen Produkte bieten vielfältige Ansatzpunkte für eine kreative Produktentwicklung als Fleischalternative, Feinkost oder innovative Snacks.
Christiane Löffler setzte sich in ihrer Arbeit an der TU Dresden mit dem Thema „Wiederverwendung von Zwieback- und Biskuitbruch zu Konfekt“ auseinander. Bei der Herstellung von Zwieback und Biskuit fallen hochwertige Rand- und Bruchstücke an, für die es bisher keine wirtschaftliche Verwertung als Lebensmittel gab. Christiane Löffler entwickelte ein neuartiges Konfektprodukt. Dadurch können die Produktionsabfälle reduziert und gleichzeitig durch die Veredelung der Reststoffe eine zusätzliche Wertschöpfung und die Erschließung neuer Marktsegmente erreicht werden.
Im kommenden Jahr wird der Ernährungsgipfel in Sachsen-Anhalt stattfinden. Auch dort wird wieder ein Nachwuchspreis vergeben.