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Finnen planen Standort für Batterie-Recycling in Artern
Industriegebiet „Alte Kyffhäuserhütte“
Thüringen ist weiter auf dem Weg, führender Batterie-Standort in Deutschland zu sein. Das hat sich auch international herumgesprochen. Jetzt plant ein Unternehmen mit finnischen Wurzeln eine Investition im Freistaat.
Industriegebiet „Alte Kyffhäuserhütte“ in Artern | Foto: LEG
Fortum Battery Recycling ist ein Spezialist für das Recycling kritischer Metalle in Lithium-Ionen-Batterien für Elektrofahrzeuge und industrielle Anwendungen. Das Unternehmen prüft derzeit die Möglichkeit, im Industriegebiet „Alte Kyffhäuserhütte“ in Artern eine Produktionsanlage für nachhaltige sekundäre Batteriematerialien zu errichten. Die Anlage wird der zweite Standort von Fortum Battery Recycling in Mitteleuropa sein. Bereits seit März gibt es einen Standort im baden-württembergischen Kirchardt. In seiner finnischen Heimat in Harjavalta betreibt Fortum eine hydrometallurgische Anlage, die heute Europas größte Recyclinganlage für Elektroautobatterien mit geschlossenem Kreislauf ist.
Ideale Lage für Batterie-Recycling
Das Industriegebiet in Artern liegt zentral in Deutschland. Dadurch sind es nur kurze Wege zu den führenden Unternehmen der Batterie- und Automobilindustrie. Thüringen strebt an, als eines von wenigen Bundesländern die gesamte Wertschöpfungskette der Batterietechnik abzudecken – von der Grundlagen- und angewandten Forschung über die Produktion mobiler und stationärer Batterien bis hin zum Recycling. Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee begrüßt die Pläne und sagt die Unterstützung des Landes für die geplante Ansiedlung zu. Er freue sich, dass das Investitionsvorhaben von Fortum seit dem Erstkontakt zum Unternehmen im April 2022 nunmehr konkrete Gestalt annehme.
Arterns Bürgermeister Torsten Blümel bestätigte die Ansiedlungspläne von Fortum in seiner Stadt. „Die Stadt Artern würde die geschätzten 70 neuen Arbeitsplätze, die durch die Ansiedlung von Fortum Battery Recycling in der Region entstehen könnten, sehr begrüßen“, so das Stadtoberhaupt.
Pläne für die Zukunft
Tero Holländer, Head of Business Line Batteries bei Fortum Battery Recycling, formuliert derweil ehrgeizige Ziele seines Unternehmens: „Wir planen, unsere Recyclingkapazität bis 2030 auf über 200.000 Tonnen Batterieabfälle zu erhöhen. Bis dahin haben wir auch die Eröffnung von zwei weiteren hydrometallurgischen Anlagen in Europa sowie etwa sieben mechanischen Recyclinganlagen zur Herstellung von Schwarzmasse für die hydrometallurgischen Anlagen geplant. Unser Ziel ist es, die gesamte Branche dabei zu unterstützen, in Europa nachhaltigere Batterien herzustellen.“ (tl)