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  1. Future Leadership Conference in Erfurt

Female Empowerment: Führung neu denken

Am 4. Juli 2023 fand in Erfurt die erste Future Leadership Conference statt. Von Unternehmerinnen und Führungskräften unternehmensübergreifend und im Ehrenamt organisiert, hatte die Veranstaltung zum Ziel, neue Narrative für Unternehmenswerte, Führungsmethoden und Vorbildrollen zu besprechen und sie sichtbar zu machen. Mit einer Mischung aus Vorträgen und Gesprächsrunden bot die Konferenz den etwa 150 Teilnehmenden wertvolle Einblicke in innovativ geführte Unternehmen, aber auch Informationen zur finanziellen Absicherung von Unternehmensinhabenden. Gründende und Nachfolgende tauschten sich aus, wie ihre Geschäftsideen mehr Potenzial entfalten und Hemmnisse überwunden werden können.

Constanze Buchheim (li.) und Fränzi Kühne zum Auftaktgespräch der Future Leadership Conference in Erfurt. 

Kraftvoller Start mit „Female Empowerment“

Die erste Future Leadership Conference begann mit einem sehr persönlichen und ehrlichen Auftaktgespräch, bei dem Bestsellerautorin Fränzi Kühne („Was Männer nie gefragt werden: Ich frage trotzdem mal.“) und Unternehmerin Constanze Buchheim erstmals gemeinsam die Bühne „bespielten“ und sich gegenseitig interviewten. Ihr Impulsgespräch über moderne Unternehmens- und Lebensführung, Vorbilder und Ansprüche an Führungspositionen begeisterte das Publikum und setzte den tonangebenden Rahmen für das Programm der Konferenz.

„Zieht Schuhe an, die zwei Nummern zu groß sind. – Sie auszufüllen, da entwickelt Ihr Euch wirklich weiter. Wenn jemand anruft und fragt Hast du Interesse an dieser Führungsposition?‘ musst Du antworten: „Ja, das mach ich‘.

Ihr habt keine Wahl, ihr dürft nicht nein sagen. Ihr müsst ja sagen!“

Fränzi Kühne

Vorständin (CDO) Edding AG, Aufsichtsrätin Freenet AG und Württembergische Versicherung AG, Stiftungsrätin der AllBright Stiftung und Bestsellerautorin

Fachvorträge und inspirierende Talkrunden

Die Konferenz bot die Auswahl von zehn unterschiedlichen Panels und zusätzlich sechs Rahmenprogrammpunkte lokaler Künstlerinnen, Sportlerinnen und Händler. Die unterschiedlich großen und kleinen Slots erfüllten die Erwartungen: die Kombination aus hoher inhaltlicher Dichte in Verbindung mit ihren sehr persönlichen Erfahrungen aus den verschiedenen Themenbereichen kam gut an. 

So sprach Christiane Kilian, Vorständin der Stiftung für Technologie, Innovation und Forschung Thüringen (STIFT) über ihren Karriereweg. Sie sprach von Mut, aber auch Zumutung und teilte persönliche Einblicke in Niederschläge wie Chancen. Führungsmethoden, die als agiler Arbeitgeber zum Projekterfolg führen können, zeigte Doreen Albrecht-Thoma, Managerin Agile HR bei der DB Systel GmbH, auf. Es sei unerlässlich auf die Bedürfnisse der Menschen einzugehen, besonders in der agilen Arbeitswelt. Doreen Erkenbrecher, HR Manager der Contemporary Amperex Technology Thuringia GmbH (CATL), erläuterte wie sich die Unternehmenskultur auf den Unternehmenserfolg auswirkt. Sie betonte, welche immensen Potenziale eine gelebte authentische Unternehmenskultur bietet.

Persönlich wurden es bei den beiden Vorträge zu „Dein Minter-Weg“. Milen Volkmar, geschäftsführende Gesellschafterin der Q-SOFT GmbH und Vorstandsvorsitzende des ITnet Thüringen e.V. sprach über ihr Unternehmen, die plötzliche Übernahme und die Lebenswelt für Frauen in der IT. Dr. Merle Fuchs, CEO und Founder der pramomolecular GmbH, zeigte ihren Forschungsansatz und ging auf die Führungsanspruch auf Frauen in der Wissenschaft ein.

Unter „Selbst & Ständig“ tauschten sich die Teilnehmenden zu den Unternehmensfeldern „Gründen“ und „Nachfolgen“ aus. Im Gründertalk, einem offenen Austausch im Round-Table-Format diskutierten Anika Luthardt, Gründerin feels.like.erfurt, Lena Pieper und Anika Schmidt, Gründerinnen von FreeMOM bei Anna Meincke von Dachgemüse. Carina Schmidt-Pförtner, geschäftsführende Gesellschafterin der HS Industrie Service GmbH und Landesvorsitzende des Verbands der Unternehmerinnen (VdU) Thüringen lieferte Checklisten und Praxistipps zum Gelingen einer Unternehmensnachfolge. Vor allem riet sie, das Spannungsfeld, das bei einer Unternehmensübernahme entstünde auszuhalten, sich Rat von Experten einzuholen und die Erfolgsaussichten sachlich zu beurteilen. 

Berechnungsbeispiele, jede Menge Strategien und praktische Tipps zum Thema „Finance“ lieferten die Chefredakteurinnen der „finanzielle“, Astrid Zehbe und Daniela Meyer. In ihren Vorträgen gingen sie intensiv auf die Berechnung der Rentenlücke, zur möglichen Erlangung finanzieller Unabhängigkeit und den speziellen Möglichkeiten, in ETF und Immobilien zu investieren, ein. 

Sowohl Organisatorinnen als auch Speaker nahmen aktiv an den wechselnden Formaten teil, sodass nahbare, direkte Gespräche auf Augenhöhe entstanden. Durch das auf „du“ geführte Impulsgespräch zu Beginn und den direkten Austausch zwischen Expertinnen und Publikum schufen die Organisatorinnen eine wertschätzende Diskussionskultur während der gesamten Konferenz. 

Beim Gründerinnen-Talk tauschen sich Anika Luthardt, Gründerin feels.like.erfurt, Lena Pieper und Anika Schmidt, Gründerinnen von FreeMOM bei Anna Meincke von Dachgemüse zusammen mit Teilnehmerinnen aus | Foto: Stephanie Mann

Praktische Tipps sowie Ratschläge zum Thema „Finance“ gaben die Chefredakteurinnen der Finanziellen, Astrid Zehbe und Daniela Meyer | Foto: Sandra Böhm

Netzwerken und Genießen im kreativen Umfeld

Zum Ausklang des Tages genossen die Teilnehmenden regionale Spezialitäten und tauschten Erkenntnisse und Ideen im kreativen Umfeld von Kontor und Mehnert Lab aus. Das Networking bot eine wertvolle Gelegenheit, Kontakte zu knüpfen, neue Kooperationen auszuloten und sich mit Gleichgesinnten zu vernetzen. Das Ambiente des Industriegebäudes förderte den offenen Austausch und ermöglichte den Teilnehmern, ihre Eindrücke und Erkenntnisse des Tages zu vertiefen.

 

Nachhaltigkeit und regionale Verbundenheit

Die Future Leadership Conference setzte nicht nur inhaltlich auf zukunftsweisende Themen, sondern legte auch Wert auf Nachhaltigkeit und regionale Verbundenheit. Um Plastikmüll zu reduzieren, wurden nachhaltige Mehrwegbecher „Cupito“ der Firma KHW Geschwenda an alle Teilnehmer ausgegeben, die als Erinnerungsstück und zur Weiterverwendung mit nach Hause genommen werden konnten.

Darüber hinaus wurde das Catering mit selbst angebautem Gemüse des ansässigen Unternehmens „Dachgemüse“ ergänzt. Salate, Gemüse und Kräuter wurden unmittelbar eingekauft, verarbeitet und verzehrt. Dies unterstreicht das Engagement der Konferenz für regionale Verbundenheit und nachhaltige Praktiken.

„An ein Entscheidungspunkt zu stehen bedeutet immer eine Wahl zu haben. Bewusst zu sagen, nein ich geh mal dahin, was ich nicht kenne. Ich geh mal dahin, wo es eventuell auch weh tut. Im unbekannten Terrain liegt eine Wachstumschance. Nicht, da liegt ein Verletzungsrisiko, sondern da liegt eine Wachstumschance. Mit dieser Perspektive in die Welt zu gehen – das ist für mich ein ganz, ganz wichtiges Prinzip.

Constanze Buchheim

Gründerin i-Potentiales, Vordenkerin Future Leadership

Die Future Leadership Conference in Erfurt war nicht nur eine Veranstaltung zur persönlichen und beruflichen Weiterentwicklung der Teilnehmer, sondern auch ein bedeutender Schritt für Thüringen.

Aufgrund der sehr positiven Resonanz der Teilnehmer wird bereits an der Durchführung einer zweiten Future Leadership Conferenz geplant. Das Veranstaltungsdatum soll der 20. August. 2024 sein.

Eindrücke der Future Leadership Conference

Weitere Impressionen und Informationen zur Future Leadership Conference sowie Teilnahmemöglichkeiten für #FLC2024, finden Sie auf der Website von Femakers: https://www.femakers.de

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