Tag des Verkehrsgewerbes

Mauterhöhung im Dezember 2023 

Das Verkehrsgewerbe treibt derzeit die bevorstehende Mauterhöhung kräftig um. „Das Gewerbe will die Anreizeffekte aus dem geplanten Mautgesetz gern mitnehmen und sich Elektro- oder Wasserstoff-Lkw anschaffen, um den um knapp 90 Prozent höheren Mautkosten ab Dezember 2023 befreit zu werden“, so Christoph Schuchert, Vizepräsident des LTV, „Leider ist in den nächsten drei bis vier Jahren jedoch nicht mit serienreifen Fahrzeugen und einer ausreichenden Ladeinfrastruktur zu rechnen. Somit ist der Anreiz zwar da, kann aber nicht erfüllt werden. Die jährlich knapp sieben Milliarden Mehrkosten, die durch die Mauterhöhung entstehen, werden damit an die Kunden und am Ende via Preissteigerung an die Bürger weiter gereicht werden müssen.“

Auftragsrückgang im Verkehrsgewerbe

Martin Kammer, Geschäftsführer des LTV informierte über weitere Aspekte und die aktuelle Geschäftslage im Verkehrsgewerbe: „Vor allem im Export sind die Auftragsrückgänge deutlich. Insgesamt zeigt sich ein Auftragsrückgang von etwa 20 Prozent, was sich auch bei den Frachtpreisen am Spotmarkt bemerkbar mache.“ Aufgrund der politischen Lage und der damit einhergehenden wirtschaftlichen Aussichten hätten viele Unternehmen geplante Investitionen ohnehin zurück gestellt. Der Arbeitskräftemangel sei weiterhin spürbar, jedoch entspannt sich nach Kammers Aussage die Lage im Zusammenhang mit dem zunehmenden Auftragsrückgang.

Preissteigerung im Taxi- und Mietwagengewerbe

Aus dem Taxi- und Mietwagengewerbe sind ebenfalls Preissteigerungen zu vermelden: die Taxitarife sind in Thüringen im Zeitraum 2022 und 2023 um durchschnittlich 25 Prozent gestiegen. Als Ursache werden hier vornehmlich die steigenden Fahrzeugunterhaltungs- und Personalkosten genannt. „Die Preissteigerungen werden dennoch von den Kundinnen und Kunden angenommen, da sie die Notwendigkeit erfreulicherweise verstehen“, informierte Geschäftsführer Martin Kammer.  Die Auftragslage im Bereich des Gelegenheitsverkehrs sei gut und die Krankenbeförderungen sind aufgrund des demographischen Wandels wachsend. Aktuell beschäftige die Taxiunternehmer die Kassensicherungsverordnung. Dort werden zum 1. Januar 2024 Taxameter vorgeschrieben, die aufgrund der bisher fehlenden Vorgaben von institutioneller Seite, nicht produziert werden konnten.

Es gab also viel zu besprechen – was von etwa 250 Besucherinnen und Besuchern rege genutzt wurde. Die Impulsvorträge informierten praxisorientiert; beispielsweise zum Konflikt zwischen Tachograph und Auswertungssoftware mit dem Arbeitszeitgesetz oder dem Transportmanagement in der Cloud. Wie die Unterweisungspflicht digital und kostensparend umzusetzen ist.