Lesedauer: 2 Minuten

Thüringer Werkstofftag an der Technischen Uni­versität (TU) Ilmenau erlebte 21. Auflage

Mit „Werkstoffe für Kreislauf­wirtschaft und Energiewende“ hat an der Technischen Universität Ilmenau die 21. Auflage des Thü­ringer Werkstoff­tages statt­gefunden. Dazu waren 130 Vertreter aus Wirtschaft und Wissenschaft zusammen­gekommen, um aktuelle Erkennt­nisse zu nachhaltigen Werkstoffen und kreislauf­fähigen Produkten auszu­tauschen. 

Prof. Florian Puch, Leiter des Fachgebiets Kunststofftechnik und Organisator des 21. Thüringer Werkstofftags © Eleonora Hamburg

Werkstoffe mit zentraler Rolle für nach­haltige Zukunft

Innovative Materialien, die in Produktions­prozessen verarbeitet werden und in Endprodukten eingehen, sind ein Gebot der Stunde. Nach dem Motto „leichter, stärker, flexibler“ sollen sie möglichst mehrere Eigen­schaften mit­einander vereinen und trotzdem robust sein.

Wissen­schaft und Wirt­schaft konzentrieren sich schon länger auf die Entwicklung nachhaltiger Werkstoffe und kreislauf­fähiger Produkte. Für die Fahrzeug­herstellung und den Mobilitäts­sektor sind vollkommen neue Leichtbau­materialien verfügbar. Bei der regenerativen Energie­versorgung ermöglichen verbesserte Werkstoffe leistungsfähigere Lösungen zur Energie­erzeugung und -speicherung. Dabei wird der gesamte Herstellungs­prozess eines Produkts nachhaltig ausgerichtet, so dass zukünftige Generationen nicht belastet werden.

Stand und Zukunft der Kunststoff-Kreislauf­wirtschaft

Unter anderem in drei Impulsvorträgen stellte der 21. Thüringer Werkstofftag an der TU Ilmenau neueste Erkenntnisse zu nachhaltigen Werk­stoffen und kreislauf­fähigen Produkten vor. Prof. Dr. Christian Hopmann, Leiter des Instituts für Kunststoff­verarbeitung in Industrie und Handwerk an der Rheinisch-West­fälischen Technische Hochschule Aachen, berichtete über den derzeitigen Stand und die Zukunft der Kunststoff-­Kreislaufwirtschaft. Prof. Dr. Ingolf Voigt vom Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme erläuterte die Bedeutung der Werkstoffe für die Energiewende; und Prof. Dr. Thomas Heinze von der Friedrich-Schiller-Universität Jena und Dr. Frank Wendler vom Thüringischen Institut für Textil- und Kunststoff-­Forschung stellten Cellulose als Grundlage für biobasierte, umwelt­freundliche und kreislauf­fähige Werkstoffe vor.

Kunststoffforschung an der TU Ilmenau am Beispiel Leichtbau von Fahrzeugen © Michael Reichel

30 Forschungsergebnisse ausgestellt

Zum Rahmenprogramm gehörte eine Industrie- und eine Poster­ausstellung mit über 30 kompakt dargestellten aktuellen Forschungs­ergebnissen. Die drei herausragenden Poster wurden mit einem Preisgeld von 500 Euro prämiert. Ausgezeichnet wurden Lucie Steinmüller für ihren Beitrag zur Gewinnung von grünem Wasserstoff und Marius Grad für seine Arbeiten zur Erhöhung der Nutzungs­dauer von Implantaten. Der Publikumspreis ging an Marcus Glaser für sein Poster zu Metall-Kunststoff­hybridwerkstoffen.

Workshop für Jugendliche 

Erstmals wurde ein Workshop zur Kreislauf­wirtschaft für Jugendliche angeboten. 20 interessierte Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 10 bis 13 erhielten anhand von Vorträgen, Diskussionen und Experimenten zum Mitmachen Einblicke in die Kunststoff-Kreislauf­wirtschaft. Dabei erfuhren sie unter anderem, wie beim Recycling Kunst­stoffe erkannt, sortiert, aufbereitet und verarbeitet werden. Ziel war es, die jungen Leute für ein Studium und eine Berufs­karriere in der Werkstoff­forschung oder -industrie zu begeistern. (tl).

Share This