Lesedauer: 2 Minuten
Schon bei der Planung den kompletten Lebenszyklus denken
Recyclinggerechtes Konstruieren von Gebäuden
Durch die Knappheit von Rohstoffen müssen viele Industriezweige umdenken. Damit wird Materialeffizienz und Kreislaufwirtschaft auch in die Baubranche Einzug halten.
Ob Gebäude oder Teile davon wieder verwendet werden können, wird schon in der Planung festgelegt. Das neue kostenlose Online-Tool „Recyclinggerechtes Konstruieren im Bauwesen“ des Zentrums Ressourceneffizienz des Vereins Deutscher Ingenieure e.V. (VDI ZRE) zeigt Strategien, Werkzeuge und Beispiele aus der Praxis.
Foto: penofoto.de – stock.adobe.com
Recyclinggerechtes Bauen ist wichtig.
Dabei geht es nicht nur darum, den Verlust wertvoller Ressourcen zu mindern, sondern auch um knappen Deponiekapazitäten entgegenzuwirken. Dafür braucht es eine verantwortungsvolle Konstruktion von Gebäuden. Ganz im Sinne der Kreislaufwirtschaft müssen mehr gebrauchte Produkte und recycelte Materialien zum Einsatz kommen und eingesetzte Materialien nach dem Rückbau möglichst ohne Verluste wieder als Baustoffe verwendet werden können. Recyclinggerechtes Konstruieren erfordert einen Blick auf den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes – von der Herstellungs- über die Nutzungs- bis hin zur Rückbauphase – und darüber hinaus.
Potenziale für recyclinggerechtes Bauen
Die Ansätze für recyclinggerechtes Bauen sind vielfältig. Drei Aspekte seien hier beispielhaft genannt: Einer der wichtigen Ansätze ist es, Materialverbünde lösbar zu gestalten. Das ist insbesondere dann von Bedeutung, wenn sie im Recyclingprozess nicht sortenrein trennbar sind. Ein weiter Aspekt: Dämmstoffe sollten, wenn möglich, lose eingebaut oder nur mechanisch befestigt werden. Die Art des Tragwerks ist ebenfalls bedeutend: Ein umnutzungsfähiges Tragwerk kann lange erhalten bleiben, demontierbare Tragwerke potenziell wiederverwendet werden. Darüber hinaus sollten für mehr Kreislaufführung von Ressourcen ausschließlich recyclingfähige oder wieder verwendbare Materialien zum Einsatz kommen.
Mit dem Ressourcencheck des VDI ZRE lassen sich anhand verschiedener Fragestellungen die eigenen Potenziale zum recyclinggerechten Bauen analysieren.
Im Ergebnis werden grundlegende Strategien für recyclinggerechtes Konstruieren aufgezeigt. Vorgestellt werden auch Werkzeuge und Gute-Praxis-Beispiele, die bei der Umsetzung unterstützen.
Die Arbeitsmittel des VDI ZRE werden im Auftrag des Bundesumweltministeriums erstellt und sollen vor allem kleine und mittlere Unternehmen bei der Steigerung ihrer Ressourceneffizienz unterstützen. Ihre Nutzung ist kostenlos. (tl)