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Schon bei der Planung den kompletten Lebenszyklus denken

Recyclinggerechtes Konstruieren von Gebäuden

Durch die Knapp­heit von Roh­­stoffen müssen viele Industrie­­zweige um­denken. Damit wird Ma­terial­­effizienz und Kreis­­lauf­­­wirt­­­schaft auch in die Bau­­branche Einzug halten.

Ob Gebäude oder Teile davon wieder ver­wendet werden können, wird schon in der Planung fest­gelegt. Das neue kostenlose Online-Tool „Re­­cy­cling­­ge­rechtes Kon­stru­ieren im Bau­wesen“ des Zentrums Re­­ssour­cen­­effizienz des Vereins Deutscher In­genieure e.V. (VDI ZRE) zeigt Stra­tegien, Werk­zeuge und Bei­spiele aus der Praxis.

Rückbau und Baustoffrecycling. Nach Abriss eines Geschäftshauses wird der Bauschutt sortiert

Foto: penofoto.de – stock.adobe.com

Recyclinggerechtes Bauen ist wichtig.

Dabei geht es nicht nur darum, den Verlust wertvoller Re­s­sourcen zu mindern, sondern auch um knappen Deponie­kapazitäten ent­gegen­zuwirken. Dafür braucht es eine ver­­ant­­wor­tungsvolle Kon­struktion von Ge­bäuden. Ganz im Sinne der Kreis­lauf­wirtschaft müssen mehr gebrauchte Produkte und recycelte Mater­ialien zum Einsatz kommen und eingesetzte Mater­ialien nach dem Rückbau möglichst ohne Verluste wieder als Baustoffe verwendet werden können. Recyclinggerechtes Konstruieren er­fordert einen Blick auf den ge­samten Lebens­zyklus eines Gebäudes – von der Herstellungs- über die Nutzungs- bis hin zur Rück­bauphase – und darüber hinaus.

Potenziale für recyclinggerechtes Bauen

Die Ansätze für recyclinggerechtes Bauen sind vielfältig. Drei Aspekte seien hier beispielhaft genannt: Einer der wichtigen Ansätze ist es, Material­verbünde lösbar zu gestalten. Das ist insbesondere dann von Bedeutung, wenn sie im Re­cycling­prozess nicht sorten­rein trenn­bar sind. Ein weiter Aspekt: Dämm­stoffe sollten, wenn möglich, lose ein­gebaut oder nur me­chanisch be­festigt werden. Die Art des Tragwerks ist ebenfalls bedeutend: Ein umnutzungs­fähiges Tragwerk kann lange erhalten bleiben, de­mon­tier­bare Trag­werke potenziell wiederverwendet werden. Darüber hinaus sollten für mehr Kreislaufführung von Ressourcen aus­schließlich recyclingfähige oder wieder ver­wend­bare Ma­terialien zum Einsatz kommen.

Mit dem Ressourcencheck des VDI ZRE lassen sich anhand ver­schie­dener Frage­stel­lungen die ei­genen Potenziale zum re­cycling­ge­rechten Bauen ana­lysieren.

Im Ergebnis werden grundlegende Strategien für re­cycling­ge­rechtes Kon­struieren aufgezeigt. Vor­gestellt werden auch Werk­zeuge und Gute-Praxis­-Beispiele, die bei der Umsetzung unter­stützen.

Die Arbeits­mittel des VDI ZRE werden im Auftrag des Bun­des­umwelt­mi­nis­ter­iums erstellt und sollen vor allem kleine und mittlere Unter­nehmen bei der Steigerung ihrer Res­sourcen­effizienz unter­stützen. Ihre Nutzung ist kosten­los. (tl)

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