Lesedauer: 4 Minuten
Thüringen würdigt seine ideenreiche Gründungsszene
Thüringer Gründungspreis „ThEx AWARD 2022“ verliehen
Thüringen hat eine lebendige und spannende Gründungsszene –und der Thüringer Gründungspreis „ThEx AWARD“ ist ihre wichtigste Auszeichnung. Im Rahmen des Wettbewerbs werden herausragende Ideen und Leistungen von Thüringer Gründerinnen und Gründern, besonderes Engagement von Thüringer Unternehmerinnen und Unternehmern sowie erfolgreich umgesetzte Unternehmensnachfolgen gewürdigt. WIRTSCHAFTSSPIEGEL ist Medienpartner des Wettbewerbs.
Foto: ThEx AWARD: Der Thüringer Gründungspreis
Im Vordergrund des Thex Awards steht – neben den Preisgeldern – vor allem die Unterstützung erfolgreicher Unternehmensentwicklungen in Thüringen, von der Gründung bis zur Nachfolge. Im Zuge des gesamten Wettbewerbs konnten die Teilnehmenden an Präsentationstrainings sowie Begleitungs-und Vernetzungsangeboten des ThEx teilnehmen. Darüber hinaus hatten sie die Möglichkeit, ihre Idee und ihr Unternehmen potenziellen neuen Partnern vorzustellen.
Eine Jury wählte in den Kategorien „Gründen“, „Durchstarten“ und „Nachfolgen“ jeweils drei Preisträger aus, von denen hier die Erstplatzierten vorgestellt werden. Außerdem wurde aus allen eingesandten Bewerbungen eine Impulsgeberin gekürt. (tl)
Ralf Gülland, Reinhard Voigt, Carsten Bachert, WTA TECHNOLOGIES GmbH | Foto: Sandra Böhm
Kategorie „Durchstarten“
Auf dem Spitzenplatz in dieser Kategorie landete die WTA TECHNOLOGIES GmbH aus Gotha. Das 2017 gegründete Unternehmen ist Filtrationsexperte für das zentrale Thema Wasser. Bevölkerungswachstum, Urbanisierung und Industrialisierung sowie die Verschmutzung der Umwelt und der Klimawandel verstärken den Stress auf die globalen Wasserressourcen. Um dem entgegenzuwirken, setzt WTA Produkte und Dienstleistungen auf beiden Seiten des Wasserkreislaufs ein, sowohl in der Wasseraufbereitung als auch in der Abwasserbehandlung.
Kategorie „Gründen“
Erstplatzierte in dieser Kategorie sind Die Teigmacher aus Bad Tabarz. Sie betreiben klassisches Backhandwerk nach regionalen und internationalen Rezepturen und legen Wert darauf, dass ihre Lieferanten und Rohstoffe regional verankert sind. Brot und Gebäck werden in einer Naturbackstube ohne Backmittel oder Vormischung hergestellt. Wichtigstes unternehmerisches Ziel der Teigmacher ist das nachhaltige Wirtschaften in und mit der Region sowie die Förderung der deutschen Brotkultur und des traditionellen Bäckerhandwerks.
Maximilian Stiebling, Die Teigmacher und Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee | Foto: Sandra Böhm
Helma Ortmann, Zwergstatt Gräfenroda UG und Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee | Foto: Sandra Böhm
Kategorie „Nachfolgen“
Den ersten Platz in dieser Kategorie sicherte sich die Zwergstatt Gräfenroda UG von Helma Ortmann. Dabei handelt es sich um die letzte Keramikgartenzwergmanufaktur der Welt. Hier werden bereits seit 1874 Gartenzwerge hergestellt. Die Zwergstatt hat ihren Sitz in einem Vierseitenhof aus dem Jahr 1630, der in den letzten Jahren Stück für Stück restauriert wurde. Hier wird die Geschichte des Zwergs in der Region bekannt gemacht und sein Image in eine angemessene Richtung gelenkt. Seit März gehört die Zwergstatt zum „immateriellen Kulturerbe der Unesco Thüringens“.
Kategorie „Impulsgeberin“
Zur Impulsgeberin des Jahres 2022 wurde Anika Luthardt von „feelslike.erfurt“ gewählt. „feelslike.erfurt“ ist DAS digitale Stadtmagazin für Kultur und Leben in der Landeshaupstadt. Durch verschiedene Online-Formate zeigt „feelslike.erfurt“ täglich, wie liebens- und lebenswert Erfurt ist und dass es vor allem für junge Menschen noch genügend Raum für die Umsetzung innovativer Ideen gibt. „feelslike.erfurt“ ist eine wichtige Anlaufstelle für junge, an Erfurt interessierte Menschen, vor allem im Hinblick auf Freizeitaktivitäten sowie aktuelle Veranstaltungstipps.
„feelslike.erfurt“ hat auf den verschiedenen Plattformen, die es bedient, in den letzten zwei Jahren ein enormes Wachstum verzeichnet. Zu den erfolgreichsten Kanälen zählt das soziale Netzwerk Instagram mit einer Community von über 11.500 Followern und das digitale Magazin mit über 20.000 monatlichen Lesenden.
Anika Luthardt, „feelslike.erfurt“ | Foto: Sandra Böhm
Durch die persönliche Vorstellung und kreative Promotion der Stadt sowie abwechslungsreiche Inhalte wächst die Community von „feelslike.erfurt“ täglich. In kurzer Zeit hat sich „feelslike.erfurt“ so von einem reinen Hobbyprojekt zu einer echten Unternehmung entwickelt und als wichtige Plattform in der Thüringer Medienlandschaft etabliert. Jüngstes Projekt ist „erfurt.unboxed – Die Stadttour bei der DU entscheidest, wo’s langgeht“. Dazu ist eine Stadttour- und Geschenkebox geplant, die dazu einlädt, Erfurt ganz individuell zu entdecken. Mithilfe einer Crowdfunding-Kampagne ist die Produktion der ersten 500 erfurt.unboxed Stadttour-Boxen finanziert worden. Anika Luthardt ist 26, gebürtige Thüringerin, Wahlerfurterin und Autorin des Buches „Glücksorte im Thüringer Wald“. Sie sagt über sich, sie gehöre zu denen, die nach Studium und Auslandsaufenthalten bewusst in die Heimat zurückgekehrt sind. Sie sei davon überzeugt, dass Thüringen und Erfurt gerade für junge Menschen, jede Menge Potenzial birgt. Das motiviere sie, als junge Frau und Unternehmerin mutig voranzugehen und denjenigen den Weg zu ebnen, die ähnliche Ambitionen haben.
Foto: VWT