Emily-Roebling-Preis: Milen Volkmar ist Thüringer Unternehmerin des Jahres 2022
Zum Unternehmerinnentag Mitteldeutschland wird alljährlich der Emily-Roebling-Preis verliehen. Am Dienstag, den 27. September fand die diesjährige Preisverleihung im Erfurter Palmenhaus statt. Die Jury hat entschieden und wir gratulieren der Geschäftsführerin der Erfurter Q-Soft GmbH, Milen Volkmar!

Milen Volkmar ist Thüringer Unternehmerin des Jahres 2022. | Foto: Paul-Philipp Braun
Würdigung von Mut und Engagement
Die Unternehmerin zeige aufgrund ihrer gefundenen Lösungen für unternehmerische Herausforderungen, ihres Engagement sowie ihrer innovativen Ideen deutlich, was Thüringer Unternehmerinnen zu leisten im Stande sind, so hieß es in der Laudatio, gehalten von Katrin Sergejew, Inhaberin von Kaseee Apolda und Preisträgerin 2021.
Als Milen Volkmar 2015 bei Q-Soft GmbH einsteigt, ist sie gerade einmal 25 Jahre alt. Ihr Vater als Geschäftsführer des Unternehmens muss drei Jahre später krankheitsbedingt kurztreten. Von einem Tag auf den anderen übernimmt Milen Volkmar die Geschäftsführung der Firma für IT-Service und Softwareentwicklung.
Heute sagt sie, dies sei eine der größten Herausforderungen für sie gewesen. Mit neuen Ideen und Strategien, aber auch einem kooperativen Führungsstil verdient sich Volkmar Respekt. Sie bezog Mitarbeitende verstärkt in Entscheidungen ein und bildete ein Team.

Die Preisverleihung fand am Dienstag im Palmenhaus Erfurt statt. | Foto: Paul-Philipp Braun
Nicht reden: handeln.
Sie selbst empfindet den Preis als große Ehre, insbesondere im Hinblick auf die Unternehmerinnen, die gemeinsam mit ihr nominiert wurden. Es sei eine tolle Bestätigung, dass das eigene Arbeiten und Handeln richtig sei, sagt Volkmar.
Ihr Ziel: Die Q-Soft GmbH zum führenden IT-Sicherheits-Unternehmen in Mitteldeutschland aufbauen. Neben ihrer Arbeit engagiert sich die 32-Jährige auch ehrenamtlich, beispielsweise beim ITnet Thüringen e. V. oder der Industrie- und Handelskammer.
Jungen Frauen, die eine Idee verwirklichen oder ein Karriereziel erreichen wollen, rät Volkmar:
„Wenn du etwas verändern möchtest, tu´s! Nicht so viel reden, sondern einfach handeln. Manchmal auch ohne zu wissen, wohin das ganz exakt führt.“
Namengeberin mit großem Ansehen
Der Emily-Roebling-Preis soll Unternehmerinnen sowie deren Leistungen in Wirtschaft und Gesellschaft sichtbar machen und würdigen. Der Preis wurde von der Thüringer Aufbaubank unterstützt und war mit einem Preisgeld von 5.000 Euro dotiert.
Die Namensgeberin des Preises, Emily W. Roebling (1843-1903), war maßgeblich am Gelingen eines der größten Bauprojekte ihrer Zeit, der Errichtung der berühmten Brooklyn Bridge in New York City beteiligt.
Emily Roebling war Schwiegertochter des Thüringer Ingenieurs und Architekten Johann August Roebling aus Mühlhausen, der mit der Konstruktion und dem Bau der Brücke beauftragt wurde. Nach dem Tod des Schwiegervaters und während schwerer Krankheit ihres Mannes, übernahm sie die Bauleitung und führte couragiert die Fertigstellung des Bauwerkes, das zu diesem Zeitpunkt die längste Hängebrücke der Welt war. Emily W. Roebling hatte sich die mathematischen und Ingenieurkenntnisse im Selbststudium beigebracht und erreichte damit als erste Bauingenieurin und Bauleiterin großes Ansehen für Frauen in technischen Gewerken.
Nominiert waren in diesem Jahr die folgenden acht Unternehmerinnen:
- Carola Busse (Baugesellschaft an der Wachsenburg mbH),
- Lisa Gehlau (TINY CONCEPT GmbH & Co. KG),
- Maria Groß (MARIA OSTZONE),
- Anna Meincke (Dachgemüse),
- Anna Reppel (Pixel Sozialwerk gUG),
- Annette Ulrich (Plasttechnik Hohleborn Gesellschaft für technischen Spritzguß mbH),
- Milen Volkmar (Q-SOFT GmbH) sowie
- Sabine Weiß (SZM Spannwerkzeuge GmbH). (jp)