Für gesunde Arbeitsbedingungen in Thüringen
Pilotveranstaltung „Work Health Day Thüringen“
Am 6. Juli 2022 fand der erste „Work Health Day Thüringen“ am Erfurter Kreuz statt. Veranstaltet wurde das Treffen durch die Regionalgruppe Ost des Bundesverband Betriebliches Gesundheitsmanagement e. V.(BBGM)
Fachkräfte binden, Mitarbeitende gewinnen
Ziel des Arbeitstreffens war es, dem Wandel in der Arbeitswelt mit gesundheitsfördernden Ideen und attraktiven Rahmenbedingungen in den Unternehmen zu begegnen. Dazu hatte Dirk Hübel, Vorstand des BBGM und Leiter der Regionalgruppe Ost mit Sitz in Jena, Expertinnen und Experten aus dem Personalmanagement, der betrieblichen Gesundheitsvorsorge, erfahrene Unternehmer und Personalverantwortliche eingeladen. Er stimmte mit seinem Auftakt zu „Vom Return on Investment zum Value on Investment“ die Teilnehmenden auf ein Umdenken in der Personalarbeit ein. Hübel selbst ist Inhaber des Unternehmens HFA BGMplus sowie der Health & Fitness Academy in Jena und engagiert sich ehrenamtlich im BBGM.
Unter dem Motto „Mitarbeiter finden, Fachkräfte gewinnen“ tauschten die rund 80 Teilnehmenden ihre Erfahrungen und Lösungsansätze in kleinen Gruppen aus, entwickelten Konzepte zur wertschätzenden Führungskultur, zur Mitarbeiterzufriedenheit und zu gesundem Aufgabenmanagement. Die Beschäftigung von „Feel-good-Managern“ oder „Work-Life-Balance“-Beauftragten wurden heiß diskutiert. In der mittelständisch geprägten Thüringer Wirtschaft sind deren Aufgabenbereiche nicht selten Chefsache oder werden durch Abteilungsleitende „ein bisschen mitgemacht“. Personal- und Marketingabteilungen sehen sich sowieso schon mit einem erhöhten Aufwand im Recruiting und gestiegenen Verwaltungsaufwänden in der Personalarbeit konfrontiert. Hier sind also clevere Konzepte gefragt, die zum einen einer erhöhten Aufmerksamkeit in den Führungsetagen bedürfen und in die Aufgabenstruktur der Unternehmen eingepasst werden müssen.
Harald Kaeber, Inhaber der Saaletreu Steuerberatungsgesellschaft mbH, referierte in seinem Erfahrungsbericht über ein neues und immer häufiger auftretendes Phänomen: Wie umgehen mit Mitarbeitenden, die vormals selbst gekündigt haben, aber gern ins Unternehmen zurückwollen. Kaeber führte ins Feld, dass es oft das das gut funktionierende Team ist, was einen Mitarbeitenden zurückholt und, dass ein vorheriger Kündigungsprozess auf wertschätzende Art erfolgt sein müsse.
Petra Hagel, Bereichsleiterin für Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) bei der Schwarz Produktion Stiftung & Co. KG aus Weißenfels, hielt in ihrem Erfahrungsbericht ein Plädoyer für „Employer Branding anstatt BGM – besser nicht!“. Aus ihrer Sicht ist es essenziell, zuerst ein gutes Betriebliches Gesundheitsmanagement aufzubauen und danach erst in die Außenkommunikation, das Employer Branding, zu gehen.
In der abschließenden Diskussionsrunde „Babyboomer-Chefs vs. Generation Z – stimmen Angebot und Nachfrage noch überein?“ tauschten Bettina Stanke, Inhaberin von InTime PersonalSolutions, Jan Koltermann, JanKoTec, und Stefan Landes, Finanzchef N3 Engine Overhaul Services GmbH und Lucas Schiffner, IHK Südthüringen ihre Sichtweisen auf den Bewerbermarkt und den daraus entstehenden Anforderungen in Unternehmen aus.
Ausgerichtet wurde das Treffen von CATL Arnstadt, inhaltlich begleitet von Kammern und Verbänden sowie Netzwerken, wie der Initiative Erfurter Kreuz und dem BVMW Thüringen.
Dirk Hübel zeigte sich mit der Pilotveranstaltung zufrieden „Die Resonanz, die Beteiligung der Teilnehmenden am Workshop und die positiven Rückmeldungen danach gaben uns recht und entschädigen für die vielen Stunden Vorbereitungszeit“, so Hübel und kündigte für das kommende einen den „Work Health Day Thüringen 2023“ an. (jk)