Aus Porzellanwerk wird ILMWERK

Der Verkauf für das Gewerbeprojekt ILMWERK in Ilmenau ist gestartet worden. Das Vorhaben entsteht auf dem 120.000 Quadratmeter großen Grundstück des früheren „Neuen Porzellanwerks Ilmenau“, das auch unter dem Namen „Graf von Henneberg Porzellan“ bekannt ist.

Petra Enders (r-l, pl) Landrätin, Erik Hupke, Norman Fabig (beide Projekt95) und Daniel Schultheiß (pl), Oberbürgermeister zeigen eine Visualisierung des Projekts „Ilmwerk“. (Bild: Projekt 95).

Der Projektentwickler Projekt 95 Baumanagement GmbH hatte die Liegenschaft im Gewerbe- und Industriegebiet „Am Eichicht“ Anfang Februar von der insolventen Graf von Henneberg Porzellan GmbH erworben. „Unsere Vision ist es, die Liegenschaft zu einem innovativen, klimafreundlichen, nachhaltigen und profitablen Vorzeigeobjekt für die gesamte Region zu entwickeln“, sagt Normen Fabig, Gründer und Geschäftsführer von Projekt 95.

In den 1970er-Jahren galt das Porzellanwerk als das größte und modernste in Europa. Nach der deutschen Wiedervereinigung hatte das Werk mehrmals den Besitzer gewechselt. 2002 war der Manufakturbetrieb eingestellt worden. Seither waren die Gebäude teilweise an die Technische Universität Ilmenau sowie als kostengünstige Lager- und Werkstattflächen, Fahrzeugstellplätze oder Proberäume für Musikbands vermietet worden.

Nachhaltiges Gesamtkonzept mit Fokus auf Work-Life-Balance

Für die Umsetzung der visionären Neuausrichtung plant der Projektentwickler die bestehenden Haupt- sowie mehrere Nebengebäude zu revitalisieren. Hierbei sollen die Produktions-, Lager- und Logistikflächen nach dem Bedarf der künftigen Mieter saniert werden und eine entsprechende Aufwertung im Erscheinungsbild erhalten. Die Büro- und Laborflächen sowie die Werkstätten werden von Grund auf saniert, energetisch auf den neuesten Stand gehoben und mit dem Fokus auf Work-Life-Balance gemeinsam mit den künftigen Nutzern entwickelt.

Darüber hinaus setzt Projekt 95 auf ein umfassendes Nachhaltigkeitskonzept. So ist zum einem der Erhalt der überwiegenden Bausubstanz vorgesehen, wodurch die vorhandenen Ressourcen genutzt und keine weiteren Flächen versiegelt werden. Zum anderen ist geplant, das Objekt energetisch autark zu entwickeln. Außerdem wird eine Strategie zur innovativen Speicherung von Energie erarbeitet. Zudem werden derzeit Konzepte für die Modernisierung der Fassaden, die Entsiegelung von Flächen und die Bepflanzung erstellt. 

Graf von Henneberg Porzellanwerk vor Sanierung. (Bild: Projekt 95)

Ein neuer Standort für innovative Unternehmen und Start-ups

Mit dem vielfältigen Ansatz, den unterschiedlichen Nutzungsbereichen und den teilweise weitläufigen zusammenhängenden Flächen sollen vor allem innovative Unternehmen und Start-ups gewonnen werden. Erste Gespräche finden aktuell bereits statt. Selbst eine Anfrage für ein Hotel ist bereits eingegangen. Gesucht werden auch potenzielle Mieter aus der Lager- und Logistik-Branche. Dabei hat der Projektentwickler neben potenziellen Nutzern aus Südthüringen aufgrund der Objektgröße auch überregionale Märkte im Blick.

Wer sich für eine Ansiedlung im ILMWERK interessiert, muss sich allerdings in Geduld üben. Bis die ersten Unternehmen einziehen können, dürften noch etwa anderthalb Jahre ins Land gehen. (em/tl)

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