Mit SPAICER auf dem Weg zur „idealen Produktion“

In Erfurt fand am 5. und 6. April ein weiteres Konsortialtreffen des SPAICER-Projekts statt. Dabei handelt es sich um ein Vorhaben, dass Unternehmen zu mehr Resilienz gegenüber Störungen in der Produktion oder den Lieferketten verhelfen soll. Daran sind derzeit auch zwei Thüringer Unternehmen beteiligt.

In Erfurt fand am 5. und 6. April ein weiteres Konsortialtreffen des SPAICER-Projekts statt. Dabei handelt es sich um ein Vorhaben, dass Unternehmen zu mehr Resilienz gegenüber Störungen in der Produktion oder den Lieferketten verhelfen soll. Daran sind derzeit auch zwei Thüringer Unternehmen beteiligt.

Seitec-Geschäftsführer Frank Seiferth bei der Eröffnung des Konsortialtreffens. (Foto: Susann Nürnberger)

In einer globalisierten und vernetzten Wirtschaftswelt sind Produktionsunterbrechungen inklusive der Unterbrechung von Lieferketten seit vielen Jahren das führende Geschäftsrisiko. Dies ist durch die Corona-Pandemie und den Ukraine-Krieg noch einmal sehr deutlich zutage getreten. Die Fähigkeit eines Unternehmens, sich permanent an interne und externe Veränderungen und Störungen anzupassen, ist die „Suche nach Resilienz“. Man könne auch sagen: Es ist der Weg zur „idealen Produktion“.

Das Projekt SPAICER entwickelt ein datengetriebenes Ökosystem auf der Basis lebenslanger, kollaborativer und niederschwelliger Smarter Resilienz-Services durch Einsatz führender KI-Technologien und Industrie 4.0 Standards mit dem Ziel, Störungen vorherzusehen und Produktionsplanungen jederzeit an aktive Störungen optimiert anzupassen.

Für Unternehmen würde dies bedeuten, dass man beispielsweise im Voraus weiß, ab wann eine Maschine Ausschuss produziert. Auch ein sich anbahnender Bruch in der Lieferkette ließe sich rechtzeitig umgehen. Betriebe hätten selbst für Rohstoff-Engpässe oder Naturkatastrophen einen Plan B in der Tasche. Wie man ganze Branchen proaktiv besser vor Störungen schützen kann, das erforscht ein Experten-Team am DFKI – Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz unter der Leitung von Professor Wolfgang Maaß.

Beim mit rund zehn Millionen Euro geförderten Projekt SPAICER geht es darum, die produzierende Industrie auf allen Ebenen besser auf die unterschiedlichsten Arten von Störungen und Krisen vorzubereiten.

Zusammen mit 14 namhaften Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft werden digitale Tools entwickelt, die auf Künstlicher Intelligenz basieren. Und diese Smarte Resilienz Services (SRS) können mithilfe von Algorithmen interne und externe Veränderungen rechtzeitig vorhersehen. Das Konsortialtreffen im Erfurter „Kontor“ diente dem regelmäßigen Abgleich von Forschungsergebnissen und Arbeitsständen.

Gastgeber war Frank Seiferth von der Firma Seitec. Sein Unternehmen mit Sitz in Königssee und Erfurt entwickelt gemeinsam mit der Jenaer Firma Feintools und Mendritzky aus Plettenberg (NRW) ein Projekt namens Digitales Coil, das beim Konsortialtreffen vorgestellt wurde. Das Digitale Coil ist dabei ein Anwendungsfall aus der Kunden-Lieferantenbeziehung zwischen Mendritzki als Coil-Lieferant und Feintool als weiterverarbeitendes Unternehmen. Dabei spielen neben der KI-Anwendung auch Themen der Datensouveränität und dem somit vertrauensvollen Datenaustausch über Unternehmensgrenzen im Rahmen von GAIA X eine entscheidende Rolle. SEITEC unterstützt das SPAICER Projekt durch die Erstellung der SPAICER Plattform mit Wissen und Erfahrungen aus Industrie 4.0, Edge und Cloud. Ab Mitte April 2022 wird Feintool mit digitalen Coils von Mendritzki arbeiten. (em/tl).

Galerie

(Fotos: SPAICER | Susann Nürnberger)

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