Für mehr Nachhaltigkeit bei kommunalen Bauprojekten

Die Thüringer Aufbaubank (TAB) und die Thüringer Energieagentur ThEGA arbeiten künftig in der Investitionsberatung für Thüringer Kommunen zusammen.

Thüringer Aufbaubank und Landesenergieagentur ThEGA kooperieren | Foto: Foto: Robert Kneschke – stock.adobe.com

Die TAB hilft bei Wirtschaftlichkeitsberechnung und Bedarfsanalyse, die ThEGA prüft auf Klimafolgen und energetische Potenziale. Als erstes Projekt steht die Vergrößerung der Kita in Gebesee vor dem Abschluss.

Der Gebäudebereich ist für etwa 30 Prozent der CO2-Emissionen in Deutschland verantwortlich, weswegen energieeffiziente Gebäude ein wichtiger Schlüssel für wirksamen Klimaschutz sind. Die TAB und die ThEGA setzen sich deswegen dafür ein, dass bei kommunalen Bauprojekten Umweltaspekte berücksichtigt werden. Im Rahmen der Investitionsberatung für Kommunen ermittelt die ThEGA, welche ökologischen Auswirkungen verschiedene Bauvarianten haben und welche energetischen Verbesserungen möglich sind. Mit dem Beratungsangebot unterstützt die TAB Thüringer Kommunen in der Frühphase eines Investitionsprojektes. Die Förderbank analysiert den Bedarf, die Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit geplanter Maßnahmen, damit die Kommune auf dieser Grundlage die wirtschaftlichste Umsetzung der Maß nahmen auf den Weg bringen kann.

Die Kommunalberatung wird finanziert durch die Europäische Union sowie das Thüringer Ministerium für Inneres und Kommunales. Gefördert werden Thüringer Städte, Gemeinden und Landkreise.

Das erste Projekt der Kooperation zwischen TAB und ThEGA ist der Kindergarten in Gebesee im Landkreis Sömmerda. Für die Kita mit 108 Plätzen ist bis Ende 2025 eine Vergrößerung notwendig, weil die Einrichtung die Flächenanforderungen gemäß Thüringer Kindergartengesetz nicht erfüllt.

Mittels einer Bedarfsanalyse hat die TAB berechnet, wie viele Plätze die Stadt in ihrer Kita langfristig benötigt. Im zweiten Schritt haben die Kommunalexperten der Aufbaubank mit den Vertretern der Kommune verschiedene Erweiterungsvarianten auf ihre Machbarkeit geprüft und zwei Optionen als wirtschaftlich umsetzbar ermittelt: die Sanierung und Erweiterung des bestehenden Gebäudes sowie einen Neubau.

Mit ihrem Energieeffizienz-Know-how im Gebäudebereich hat die ThEGA diese Varianten auf ihre ökologischen Folgen untersucht. Das Berechnen von Verbrauchswerten und Treibhausgasemissionen für die beiden baulichen Varianten und die gebäudetechnische Ausstattung ermöglichen es, in der Wirtschaftlichkeitsuntersuchung auch die Auswirkungen auf das Klima abzubilden und bei der Investitionsentscheidung zu berücksichtigen. Der Abschlussbericht zeigt, dass ein zweigeschossiger Neubau für die Stadt Gebesee die kostengünstigste Variante ist und 30 Prozent weniger Energie verbraucht als ein eingeschossiges Gebäude. Zusätzlich wird eine Holzbaukonstruktion empfohlen, da die Lebenszykluskosten und Treibhausgasemissionen geringer sind als bei einem Mauerwerk.

„Mit dem Projektbericht erhält die Stadt eine praxisnahe Grundlage, um die Zukunft der Kinderbetreuung in Gebesee sicherzustellen und sich entsprechende Fördergelder zu sichern“, sagt ThEGA-Geschäftsführer Professor Dieter Sell. „Gleichzeitig kommen wir unserer Verantwortung für künftige Generationen nach: Wir denken den Klimaschutz bei kommunalen Investitionsprojekten gleich mit. Wir als ThEGA freuen uns, dass wir durch die Kooperation mit der Thüringer Aufbaubank unseren Beitrag dazu leisten können.“ (em/tl)

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