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HABAU Deutschland
Bauen – mit Tradition und Innovation
Die Bauindustrie sieht sich mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert. Der Wohnungsmarkt ist sowohl in kleineren Städten als auch in großen Metropolen angespannt. Aber der Wohnungsbau ist durch den Kostendruck zum Erliegen gekommen. Gleichzeitig wird im Industriebau ein verstärkter Fokus auf Nachhaltigkeit gelegt. HABAU Deutschland mit Sitz in Heringen bei Nordhausen ist seit seiner Gründung dafür angetreten, neue Maßstäbe im Bauen zu setzen. Sie gestalten das Bauwesen der Zukunft durch innovative, ressourcenschonende Methoden. Ihr klares Ziel: klimaneutrales und kosteneffizientes Bauen. Im Interview gibt Hauke Lattmann, Geschäftsführer der HABAU Deutschland, unter anderem Einblicke in ihre vielfältigen Forschungspartnerschaften und die bundesweiten Projekte in den Bereichen Industrie-, Logistik- und Wohnungsbau.
Ein besonders Projekt der HABAU in Berlin-Pankow: Schulneubau SchuleEins
Herr Lattmann, seit wann gibt es die HABAU an Ihrem Standort in Nordthüringen?
Wir produzieren dort bereits seit über 125 Jahren. 1896 gab es die erste Fertigteilproduktion der Region am heutigen Standort und 1905 wurde das Betonwerk Heringen gegründet. Durch den Zusammenschluss von HABAU Hoch- und Tiefbau mit Universalbeton entstand 2020 schließlich die heutige HABAU Deutschland. Dieser wichtige Schritt hat uns in die Lage versetzt, unsere Position in der deutschen Bauindustrie nachhaltig zu festigen.
Das klingt nach langer Tradition. Welche Lösungen bietet HABAU Deutschland heute?
Wir sind ein bundesweit agierendes Unternehmen mit Schwerpunkten im Industrie- und Gewerbebau, im Wohnungsbau sowie im Modularen Bauen. Unseren Kunden bieten wir Komplettlösungen – vom Rohbau bis zum schlüsselfertigen Hochbau in Fertigteil- und konventioneller Bauweise – von der konstruktiven Planung bis hin zur effizienten Umsetzung. Dafür betreiben wir eines der leistungsfähigsten Fertigteilwerke im Land und bieten damit alles aus einer Hand. In Deutschland gibt es insgesamt nur wenige Unternehmen, die ein ähnliches Spektrum anbieten.
Für wen ist Ihr Unternehmen tätig?
Wir haben eine breite Palette von Kunden, darunter Unternehmen aus der Logistikbranche, der produzierenden Industrie sowie Flughäfen, Stadien oder auch Schulträger. Beispiele sind VW, Möbel Höffner, Möbel Sconto, Storck, Edeka, Schaeffler, Vonovia und die Deutsche Bahn sowie Projekte auf den Flughäfen Köln/Bonn, Leipzig/Halle, Hamburg und Berlin-Brandenburg.
„Bauen ist das letzte Abenteuer, das man in Deutschland noch erleben kann.“ – Hauke Lattmann, Geschäftsführer HABAU Deutschland GmbH
Was haben Sie speziell in unserer Region gebaut?
Im mitteldeutschen Raum waren wir zum Beispiel bei einem Großprojekt für die DHL am Luftfrachtdrehkreuz Leipzig tätig. Dort kam es besonders auf eine kurze Vorlauf- und Bauzeit an und wir konnten mit unserer Expertise und unseren Betonfertigteilen einen schnellen und effizienten Bauabschluss erreichen. Die Bauzeit spielte auch beim Bau des modernsten Automobil-Presswerks der Welt des Sportwagenherstellers Porsche und des Anlagenbauers Schuler ein große Rolle. Am Stadtrand von Halle im Industriegebiet Star Park entstand in weniger als zwei Jahren ein gesamtes Werk direkt an der A14 – ein Bau in Rekordzeit.
Und wie sieht das in Thüringen aus?
Als Thüringer Unternehmen sind wir natürlich auf eines unser Herzensprojekte der letzten Jahre besonders stolz. HABAU Deutschland hat die dreiseitige Tribünenanlage des neuen Stadions in Jena gebaut. Insgesamt 1.748 Fertigteile haben wir für das Ernst-Abbe-Sportfeld in Heringen hergestellt und montiert.
Außerdem haben wir erst vor kurzem den Bau des Logistikzentrums mit Hochregallager für den Anbieter von Verbindungs- und Automatisierungstechnik WAGO in Sondershausen abgeschlossen. Und aktuell sind wir am Neubau eines Fertigungs-, Labor- und Bürogebäudes für Analytik Jena beteiligt.
An dem Thema Nachhaltigkeit kommt in der Baubranche niemand mehr vorbei. Wie hält es HABAU Deutschland mit dem Thema?
Wir setzen uns bei unseren Kunden aktiv für eine nachhaltige und verantwortungsvolle Bauweise ein. So bauen wir mit vorgefertigten Teilen, recyceln abgebrochene Betonteile und verwenden innovative Baustoffe, um unsere Umweltauswirkungen zu minimieren.
Im Wohnungsbau setzen wir konsequent auf modulares, serielles Bauen. Holzschaumdämmung, nachhaltiges Energiekonzept, Fertigteilwände, bei denen die Haustechnik und Verkabelung bereits im Werk integriert und auch die Fenster sowie der Sonnenschutz vormontiert werden – das macht den schlüsselfertigen modularen Wohnungsbau von HABAU Deutschland kostengünstig und schnell.
Bauprojekt in Jena: dreiseitige Tribünenanlage des Stadions
Woher kommt das Know-how für Ihre Innovationen?
Im Jahr 2019 haben wir ein Forschungs- und Entwicklungszentrum auf dem Firmengelände errichtet, um die Kompetenzen im Bereich Betonbau zu erweitern, an neuen Baustoffen zu forschen sowie neue Produkte zu entwickeln. Mit Partnerhochschulen wie der Bauhaus-Universität Weimar, TU Dresden, TU Braunschweig, HTWK Leipzig, Hochschule Nordhausen oder Forschungseinrichtungen wie dem Fraunhofer-Institut arbeiten wir an neuen ressourcenschonenden und effizienten Produkten.
Zum Abschluss, Herr Lattmann, was motiviert Sie persönlich?
Ich komme jeden Tag gern zur Arbeit, weil Bauen das letzte Abenteuer ist, was man in Deutschland noch erleben kann. Bei uns ist jeder Tag anders – nie gleich. Es macht Spaß, Sachen entstehen zu lassen und gemeinsam Probleme zu analysieren und Lösungen zu finden.
Foto: Markus Löffelhardt, DNA photographers
HABAU Deutschland GmbH
Nordhäuser Straße 2
99765 Heringen/Helme
Webseite: www.habau-deutschland.de