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Kohlendioxid zurückgewinnen und nutzen

Forschungsgruppe aus Jena entwickelt neue Methoden gegen Kohlenstoffdioxid-Ausstoß

Wer das Klima schützen will, muss dafür sorgen, dass weniger Kohlenstoffdioxid (CO2) in die Atmosphäre gelangt. Eine Möglichkeit dazu ist die sogenannte CCU-Technologie. Die Abkürzung CCU kommt aus dem Englischen und bedeutet carbon capture utilization – auf Deutsch Kohlenstoffabscheidung und -nutzung.

Kreislauf Kohlendioxid zurückgewinnen und nutzen

Foto: wasanajai – stock.adobe.com

Bei dieser Technologie wird das CO2 zunächst aus Industrie-, Kraftwerksabgasen oder der Luft eingefangen und abgeschieden. Danach kann es gespeichert oder zur Herstellung von anderen Stoffen verwendet werden. Das könnten beispielsweise Methan, Benzin, Diesel und Kerosin, aber auch andere Grundchemikalien sein.

An der Friedrich-Schiller-Universität Jena (FSU) arbeitet derzeit eine Forschungsgruppe namens DeKarbon an diesem Thema. Sie steht unter der Leitung von Prof. Dr. Martin Oschatz und forscht an neuen Methoden zur Rückgewinnung und Wiederverwertung von CO2. Damit soll der Ausstoß dieses klimaschädlichen Treibhausgases und seine Konzentration in der Atmosphäre verringert werden.

„Wir entwickeln neue Polymermaterialien, die das Treibhausgas herausfiltern und binden können“, sagt der DeKarbon-Projektleiter. Dies schließe Technologien für die anschließende chemische Umwandlung des CO2 zu wertvollen Produkten ein. „Nachhaltig wird das natürlich dann, wenn bei diesen Prozessen hauptsächlich erneuerbare Energien zum Einsatz kommen“, so Oschatz, der an der FSU die Professur für Chemie der Materialien für Energieanwendungen innehat. Das Projekt hat eine Laufzeit bis Ende 2025.

Die Senkung des Kohlenstoffdioxid-Ausstoßes sei eine der drängendsten Zukunftsfragen unserer Zeit, weiß auch Forschungsstaatssekretärin Dr. Katja Böhler. Beantwortet werden müsse sie vor allem auf technologischem Wege. „Einen innovativen Beitrag dazu liefert Thüringen jetzt mit dem Projekt ‚DeKarbon‘“, so Böhler. Das Land fördert die Forschungen mit gut 980.000 Euro aus Mitteln eines Programms, das Teil der neuen Förder-Dachmarke „Thüringen MOTIVation“ ist. 

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