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Hochschule Schmalkalden (HSM)

MIT: Ein Forschungs­schwer­punkt an der Hoch­schule Schmal­kal­den

An der HSM gründete sich jüngst ein interdisziplinärer Forschungs­schwer­punkt mit dem program­ma­tischen Titel „Mensch – In­ter­aktion – Technologie“, kurz MIT.

Die drei das Projekt tragenden Wissenschaft­ler­Innen stellen verschiedene gesell­schaft­lich relevante Heraus­for­derun­gen unserer digitalen Moderne in den Fokus ihrer Forschung: Wie lassen sich menschenzen­trierte, interaktive Technologien als physische und vir­tu­el­le Ressourcen nutzen? Wie kann eine schwellenarme Kommunikation zwi­schen Mensch und Maschine im Alltags- und Arbeitsleben organisiert wer­den und wie lässt sich diese Be­zie­hung in Zukunft wei­ter opti­mie­ren?

Mensch – Interaktion – Technologie

Forschung an den Berührungspunkten von Mensch und Maschine

Offene Horizonte der digitalen Moderne

Wie wird die Welt von morgen aussehen? Ver­glichen mit dem Gestern ist zu vermuten, dass die Momente der Digitalisierung und Automa­ti­sierung ebenso anhalten wie die Durch­drin­gung un­ser­er Alltags- und Arbeitswelten mit hoch­kom­plexen Geräten und Applikationen. Techno­lo­gi­sche Innovationen nehmen sich demgemäß als hilfreiche Stützen und Erwei­te­rungen unserer Handlungs- und Kommunikationsmöglichkeiten aus, deren zukünftige Po­tenziale gegenwärtig noch kaum abschätzbar sind.

Die Veränderungen gewinnen nur langsam Kon­tur, zeitigen aber bereits heute markante Ein­schnit­te im Alltag, wie es an der Bedeutung von Smartphones deutlich wird. Aber auch in an de­ren Bereichen wie der Automatisierung der Lo­gis­tik und der unterstützenden Robotik in der Pfle­ge wird die Transformation zunehmend greif­bar.

Interdisziplinarität als Schlüssel

Mensch – Interaktion – Technologie: Dieses Dreiecksverhältnis steht im Fokus eines For­schungs­schwerpunktes an der Hochschule Schmalkalden. Innovative Technologien wie Ro­boter, Interfaces und auch Applikationen können Menschen in ihrem Alltag ebenso unter­stüt­zen wie in ihrem Arbeitsleben entlasten. So könnte ein Großteil monotoner, indus­trieller Routi­ne­arbeiten und viele Warentransporte zukünftig von autonomen Maschinen übernommen wer­den. Kurzum geht es darum, das Arbeiten der Menschen einfacher und ihr Leben leichter zu machen. Damit die technischen Angebote allerdings ihre Potenztiale ausschöpfen können, müs­sen sie von den Menschen angenommen und in ihr Leben, Arbeiten und Handeln inte­griert werden. Um die Beziehung von Mensch und Technik zu verstehen, ist ein interdiszi­pli­närer Zu­gang geboten, der verschiedene Fach­be­rei­che wie Maschinenbau, Informatik und Psycho­logie kooperativ verbindet. Die Vielfältigkeit der je eigenen Perspektiven und Metho­den erlaubt es, das Phänomen aus verschiedenen Blickwin­keln zu beleuchten und in seinen Facetten zu er­hel­len. Die Disziplinen verschränken sich also kon­struk­tiv in ihrem leitenden Er­kennt­nis­in­te­res­se – dem Verhältnis von Mensch, Interaktion und Technologie.

Zwischen Mensch und Maschine

Die Möglichkeiten technischer Innovation treffen auf Erfahrungen und Wertmaßstäbe von In­di­viduen: Wie entsteht Vertrauen? Oder schwä­cher: Wie lassen sich abwehrende Affekte ver­mei­den, Berührungsängste abbauen? Welche Optik, welche Geschwindigkeit müssen techni­sche Geräte wie Lieferroboter aufweisen, um beispielsweise im Straßenverkehr nicht als Hin­der­nis wahrgenommen zu werden? Welche Schwel­len stören die Interaktion, welcher bedarf es? Aber auch anderes herum: Wie kann Technik menschliches Verhalten besser einschätzen ler­nen, wie angemessener reagieren? Genau um die­se Beziehung kommunikativer Interaktion von Mensch und Maschine geht es dem Forschungs­schwerpunkt an der Hochschule Schmal­kalden.

Abseits der Frage der technischen Realisier­bar­keit ist es also von ebensolcher Relevanz, wie In­dividuen und Gesellschaften auf die Verän­de­run­gen und Umbrüche, die mit neuen Techno­lo­gien einhergehen, reagieren: Was technisch mög­lich und umsetzbar ist, muss ebenso im Fo­kus stehen wie ein Verständnis dessen, wie Men­schen mit den Apparaten umgehen, was sie von den angebotenen Lösungen erwarten und was es ihnen erleichtert, auf die Unterstützung von Ma­schinen zurückzugreifen. Im Blick des MIT sol­len demzufolge nicht nur innovative Ge­räte und Applikationen stehen, sondern auch der in­divi­duelle und soziale Umgang mit diesen Tech­nologien.

 

Aktuelle Forschungsvorhaben:

Prof. Frank Schrödel
(Professur für Automati­sierungs­technik und Robotik)

Robots are in town – Erfassung von Ak­zeptanzkriterien für den Einsatz von auto­nomen Mi­kromobilen
bmdv.bund.de

Prof. Andreas Wenzel
(Professur für eingebettete Systeme und technische Informatik)

Intelligente Methoden zur automatischen und nach vollziehbaren Analyse umfang­reicher In­frastruktur-, Verkehrs- und Um­welt­messdaten

www.hs-schmalkalden.de

 

Throwback:

Prof. Sebastian Ullrich

(Professur für Betriebs­wirtschafts­lehre)

Eine Untersuchung des Sleeper-Effektes in den Social Media:
Wie kommt es, dass Menschen Informa­tio­nen, die aus unseriösen Quellen stammen, zwar zunächst misstrauen diesen nach einer gewissen Zeit dennoch Glauben schenken? Was sind die Folgen dieses Effektes im Be­reich der Social Media? Welchen sublimen Einfluss ha­ben also Fake News, denen die Menschen eigentlich mit Abstand begeg­nen?

Die beteiligten ForscherInnen
Prof. Hartmut Seichter lehrt seit 2014 an der Fakultät Informatik auf dem Gebiet der Computergrafik.

Prof. Hartmut Seichter lehrt seit 2014 an der Fakultät Informatik auf dem Gebiet der Computergrafik.

Prof. Hartmut Seichter Hochschule Schmalkalden

Er forscht zu den Themen Augmented Reality, Virtual Reality, Emerging Interfaces, Digital De­sign, 3D Modellierung und 3D Re­konstruk­tionen.

Prof. Lenka Duranova lehrt seit 2021 als Professorin für Wirtschaftspsychologie an der Fakultät Wirtschafts-wissenschaften.

Prof. Lenka Duranova lehrt seit 2021 als Professorin für Wirtschaftspsychologie an der Fakultät Wirtschafts-wissenschaften.

Prof. Lenka Duranova Hochschule Schmalkalden

Aktuell forscht sie zu Erholung und Wohl­befin­den von Beschäftigten in der digitalisierten Ar­beits­welt. Darunter fallen Themen wie Tech­nologie-Anforderungen, Infor­ma­tionsflut, stän­dige Erreich­barkeit, Technostress, Telepres­sure, Selbstregulation, Schlafqualität, Arbeits­zu­frie­den­heit, Mitarbeiterbindung und Produktivität.

Prof. Frank Schrödel lehrt seit 2020 als Professor für Automatisierungstechnik und Robotik an der Fakultät Maschinenbau.

Prof. Frank Schrödel lehrt seit 2020 als Professor für Automatisierungstechnik und Robotik an der Fakultät Maschinenbau.

Prof. Frank Schrödel Hochschule Schmalkalden

Er forscht zum Thema Autonomes Fahren, Indus­trie 4.0 und Social Robots. Hierbei nehmen zwei Themen eine zentrale Rol­le ein: Fein­fühlige Ro­bo­ter und selbst­optimierende Auto­ma­tisie­rungs­lösungen.

Neue Köpfe

Prof. Andreas Wirtz, Professur für Fertigungstechnik und virtuelle
Prozesssteuerung an der Fakultät Maschinenbau

Neben der Optimierung spanender Produktions­verfahren mit Hilfe von computergestützten Simulationen forscht Prof. Wirtz zur mecha­ni­schen Nachbehandlung von Korrosions­schutz­schichten, wie sie bei Off-Shore-Wind­kraft­anla­gen be­nötigt werden, und den technischen Kon­ditionen der ma­schinellen Herstellung künst­li­cher Kniegelenke.

Prof. Wirtz ist als erster Juniorprofessor an die Hochschule Schmalkalden im Rahmen einer Tan­dem-Professur in Ko­operation mit der GFE, Gesellschaft für Fertigungstechnik und Ent­wick­lung, berufen. Als Teil des Förderprogramms „FH-­Personal“ sollen diese Professuren Wis­sen­schaftlern den Einstieg in eine wissenschaftliche Karriere erleichtern.

Aktuelle Stellenangebote
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Veranstaltungen

26.04. | 18:00 Uhr | Audimax

  • Antrittsvorlesung
    Prof. Martin Schreivogel
    (Professur Grundlagen der Elektrotechnik)

  • Forschungssemesterbericht
    Prof. Uwe Hofmann
    (Professur für Betriebswirtschaftslehre)

08./09.06. | 11:00 Uhr | Campus

Hochschule Schmalkalden

Blechhammer 9
98574 Schmalkalden

www.hs-schmalkalden.de

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