Erfurter Energiespeichertage: 2. EEST-Kongress mit Foren und Fachausstellung

2 Tage Informationen und Austausch aus den Themenbereichen Wärme, Mobilität und Stromversorgung

Am 14. und 15. Juni 2022 finden die Erfurter Energiespeichertag auf dem Erfurter Messegelände statt. Vier Foren beleuchten alle Aspekte von Speichertechnologien in der Energiewende.

Bildunterschrift: Die Erfurter Energiespeichertage starten neu durch. Foto: Messe Erfurt

Am 14. und 15. Juni 2022 werden die Erfurter Energiespeichertage (EEST) nunmehr zum zweiten Mal stattfinden. Im CongressCenter der Messe Erfurt werden an den beiden Tagen Speichertechnologien betrachtet, ohne die eine Energiewende nicht möglich ist. Dazu gehören Produktion und Recycling von Antriebsbatterien, eine neue Wasserstoffwirtschaft, Wärmespeicher in der Wohnungswirtschaft und Batteriespeicher für Quartierslösungen.

Know-how am Thüringer Standort

Der Standort ist kein Zufall, denn Thüringen nimmt eine führende Rolle bei der Erforschung von Speichertechnologien ein. Beispielhaft seien hier die Friedrich-Schiller-Universität in persona von  Chemiker und Materialwissenschaftler Professor Ulrich Schubert als Mitinitiator und das Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme Hermsdorf mit Professor Michael Stelter genannt. Neben der wissenschaftlichen Forschung hat auch die Ansiedlung namhafter Batteriehersteller bei der Produktion von Energiespeichern das Know-how am den Standort befördert.

 

Schwerpunkte 2022

In diesem Jahr nimmt die EEST einen der Schwerpunkte der Energiewende in den Blickpunkt: die CO2-neutrale Umgestaltung des Wärmesektors insbesondere im Wohnungsbau. Die ist ohne moderne Speichertechnologien schlicht nicht möglich.

Die Emissionseinsparungsziele verfehlte Deutschland 2021 mit 4,5 % erneut deutlich. Nur im Coronajahr 2020 wurden die geplanten Einsparungen an Treibhausgasen erreicht. Damals scherte nur ein Sektor aus: die Wärmeversorgung. Dabei ist die Umgestaltung insbesondere des Gebäudebestandes hin zur Klimaneutralität sicher auch die schwerste Aufgabe innerhalb der Energiewende.

Die Erfurter Energiespeichertage richten deswegen einen Fokus auf dieses Thema. Denn ohne energetisch hocheffiziente Häuser und moderne Wärmespeicher, die Wärmespitzen kurzfristig und Wärmelasten langfristig auffangen, kann dieses Projekt nicht gelingen.

Technologische Erfolgsgaranten sind bekannt

Die Technologien, mit deren Hilfe dies gelingen könnte, sind bekannt. Gut gedämmte Häuser kommen mit geringen Vorlauftemperaturen aus. Diese lassen sich etwa mit Wärmepumpen erreichen, die durch Photovoltaik (PV) auf dem eigenen Dach selbst versorgt werden. Die Spitzen werden mit herkömmlichen Pufferspeichern abgefedert. Infrage kommen hier auch Niedrigtemperatur-Wärmenetze, die auf Quartiere beschränkt sind und kaum Wärmeverluste aufweisen. Ebenso können Pufferspeicher, hier jedoch in deutlich größerer Form und für ein ganzes Quartier geplant, die Spitzen auffangen.

Ähnliches gilt bei der Stromversorgung.

Die installierten PV-Anlagen können zum einen eben teilweise für die Wärmeversorgung, auch mittleres Power-to-Heat, verwendet werden, zum anderen aber auch für die Stromversorgung der Immobilien. Das Problem der Lasten- und Spitzenverlagerung stellt sich hier ebenso. Die Lösung liegt in großen Batteriespeichern, die etwa tagsüber die überschüssige PV-Produktion aufnehmen und diese abends oder morgens, wenn der Strombedarf am größten ist, abgeben. Auch hier ist das Denken in Quartiersgrößen von Vorteil. Denn viele kleine Speicherlösungen und deren notwendige Vernetzung sind immer teurer als eine große. Zwei Foren der EEST widmen sich allein diesem Thema. 

In Forum 3 wird Professor Dieter Wolff von der Ostfalia Hochschule Wolfenbüttel zusammen mit seinen Referenten Energiespeicher im Wärmemarkt beleuchten. Schwerpunkte sind höhere Energieeffizienz durch Nahwärme und Abwärmenutzung.

Ingeborg Esser, Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbandes deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen (GdW), wird im Forum 4 die Möglichkeiten von Stromspeichern in der Wohnungswirtschaft als Hauptkomponente für Mieterstrom und Ladeinfrastruktur aufzeigen.

Aussteller der begleitenden Fachausstellung sind die Anbieter von Energietechnologien, Energieversorger, Dienstleister und Forschungseinrichtungen. Ihr Angebot und das Kongressprogramm richten sich an Anwender von Speichertechnologien.

Website: www.erfurter-energiespeicher-tage.de     

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