Thüringer Maschinenbau legt 2021 deutlich zu

Mehr Aufträge und ein Umsatzplus von acht Prozent gegenüber dem Vorjahr: Der Thüringer Maschinen- und Anlagenbau hat 2021 wieder Fahrt aufgenommen. Das geht aus den Daten des Statistischen Landesamtes Thüringen für Unternehmen mit mindestens 50 Mitarbeitern hervor.

Thüringer Maschinenbau legt 2021 deutlich zu

Symbolbild: loraks – Adobe Stock

Die 97 Thüringer Maschinenbau-Unternehmen in dieser Betriebsgröße verkauften Maschinen, Anlagen, Bauteile und Dienstleistungen im Wert von 3,1 Milliarden Euro. Ein Jahr zuvor waren es 2,9 Milliarden Euro. „Trotz der Belastungen infolge der Pandemie erzielte die Branche das drittbeste Ergebnis seit dem politischen Umbruch 1990“, sagt Oliver Köhn, Geschäftsführer des VDMA Ost, über die spürbare Konjunkturerholung. Das bisher erfolgreichste Jahr war 2019 mit einem Gesamtumsatz von 3,3 Milliarden Euro.

Im ostdeutschen Branchenranking rangiert der Thüringer Maschinenbau an dritter Stelle hinter Spitzenreiter Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern.

Steigerungen im Inlands- und Auslandsgeschäft
Zum Umsatzplus trugen das Inlands- und das Auslandsgeschäft in einem ähnlichen Maße bei. Der Inlandsumsatz legte im Jahr 2021 um fast 7 Prozent zu – er stieg von 1,6 Milliarden Euro (2020) auf 1,7 Milliarden Euro.

Der Auslandsabsatz kletterte gegenüber dem Vorjahr um 9,5 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro. Fast 60 Prozent der Waren und Dienstleistungen gingen in die USA, nach China, Großbritannien, Frankreich und Österreich. Allein in die Vereinigten Staaten wurde fast jedes fünfte Produkt verkauft (17 Prozent).

Der Anteil des Auslandsumsatzes am Gesamtumsatz blieb damit nahezu konstant und betrug 45,3 Prozent. Im ostdeutschen Vergleich bedeutet die Exportquote den zweitniedrigsten Wert. 

2021 gut gemeistert – 2022 ungewiss
„Es ist beeindruckend, wie die Unternehmen 2021 wieder in die Spur zurückgefunden und sogar die Umsatzmarke von drei Milliarden Euro geknackt haben“, betont Köhn. Für 2022 wagt er indes keine Prognose. Zu ungewiss sind zum einen die weitere Entwicklung der Pandemie und die damit verbundenen Auswirkungen auf betriebliche Quarantäneregelungen, Vertriebsaktivitäten sowie Reisemöglichkeiten. Zum anderen beeinflusst der Krieg in der Ukraine den Handel weltweit. „Märkte gehen vielleicht für immer verloren. Wir beobachten außerdem eine zunehmende Unsicherheit in den Kundenbranchen sowie drastische Störungen in den Zulieferketten“, sagt Köhn. Dem Landesverbands-Geschäftsführer zufolge verfestigt sich derzeit der bereits bestehende Mangel an Rohstoffen, Material und Vorkomponenten. Auch droht eine weitere schmerzhafte Verschärfung der Preisentwicklung. (em/tl).

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