Innovationspartner für die verarbeitende Industrie in der Region

Veränderung ist die einzige Konstante. Was für das Leben ganz allgemein gilt, trifft umso mehr auf die technologische Entwicklung zu.

Auf den industriellen Sektor bezogen, resultiert daraus die Notwendigkeit der ständigen Anpassung der Fertigung. Vor dieser Herausforderung stehen insbesondere kleine und mittlere Unternehmen (KMU), die die Thüringer Unternehmenslandschaft maßgeblich prägen.

Nur rund ein Zehntel der Betriebe in Thüringen ist älter als 30 Jahre. Dadurch ist die Eigenkapitaldecke eher dünn und es fehlt Risikokapital für Investitionen. Darüber hinaus hindert die eher unterdurchschnittliche FuE-Intensität die Entwicklung eigenständig gesetzter Produkttrends zur Erschließung neuer Märkte oder Kundengruppen. Trotzdem erreichen Thüringer Unternehmen im Vergleich zu den anderen Bundesländern eine Spitzenposition in den Wettbewerbsfaktoren Qualität und Termintreue/kurze Lieferzeiten. Zeitgleich nimmt aber der Kostendruck durch die Internationalisierung der Konkurrenzsituation und der komplexer werdenden Lieferketten weiter zu. Gerade wurde uns erst vor Augen geführt, wie fragil dabei der globalisierte Handel auf Hemmnisse reagiert.

Wie in keinem anderem der neuen Bundesländer ist Thüringens Bruttowertschöpfung vom verarbeitenden Gewerbe abhängig. Zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit unterstützt das ThZM die Stärkung der Innovationskraft und die regionale Vernetzung Thüringer Unternehmen. Moderne Fertigungstechnologien und neue Prozessketten ermöglichen eine effizientere Gestaltung der Produktion, während funktionalisierte Bauteile und digitale Geschäftsmodelle einen Mehrwert erwirtschaften und neue Kundenanforderungen bedienen.

Neben dem eigenen Transferangebot vernetzt das ThZM Unternehmen branchenübergreifend und fördert dabei den Austausch zur Bildung gemeinsamer Lösungsansätze und Synergien.

Jörg Hoffmann, Geschäftsführer SCZESNY Werkzeugbau GmbH: „An der Arbeit mit dem ThZM schätze ich besonders die vertrauensvolle unternehmensübergreifende Zusammenarbeit mit den Forschungseinrichtungen und den Firmen im Land. Vor allem habe ich mich darüber gefreut, dass ich im ersten gemeinsamen Projekt gleich mit offenen Armen empfangen worden bin.“ | Foto: SCZESNY Werkzeugbau GmbH

In der Cross-Cluster-Initiative Thüringen wachsen die Thüringer Branchennetzwerke und Kompetenzzentren zusammen, um Unternehmen im Freistaat zielgerichtet und bedarfsorientiert unterstützen zu können.

Das Thüringer Zentrum für Maschinenbau mit seinen fünf angeschlossenen Forschungseinrichtungen (TU Ilmenau, EAH Jena, ifw Jena, GFE Schmalkalden und HS Schmalkalden) unterstützt seit dem Jahr 2013 Unternehmen der Region mit Produkt- und Prozessinnovationen in über 650 Projekten.

Das ThZM bietet zur Modernisierung der Produktion und Entwicklung neuer Produkte individuell zugeschnittenen Technologietransfer an:

  • Simulation und Konstruktion während der Produktentwicklung unter Einsatz von modernen Fertigungstechnologien für Multimaterialmix und Leichtbau
  • Optimierung von Fertigungsprozessen und -abläufen durch neue Prozessketten, Verfahrensintegration und Substitution von energie- und materialintensiven Verfahren
  • Absicherung der Prozessstabilität durch vorausschauende Wartung, eingebettete echtzeitfähige Sensorik mit KI-basierter Detektion und Prozessregelung
  • Sparsamer Ressourceneinsatz von Werkstoffen und Betriebsmitteln, beispielsweise mit additiven Verfahren oder Monitoring von Kühlschmierstoffen

Aktuelle vom Land Thüringen geförderte Forschergruppen am ThZM schaffen die Basis für anwendungsorientierten Entwicklungstransfer in die verarbeitende Industrie. (ap)

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