Forschung zu Künstlicher Intelligenz in der Industrie

Das Thüringer Zentrums für Lernende Systeme und Robotik (TZLR) ist die Schnittstelle rund um das Thema Künstliche Intelligenz (KI) und Robotik in Thüringen. Es hat jetzt einen Förderbescheid über 3,3 Millionen Euro für das neue Projekt „thurAI“ erhalten, in dem konkrete Anwendungsszenarien von KI in Produktionsprozessen der Industrie, im Gesundheitswesen oder für intelligente Lösungen in Kommunen erarbeitet werden sollen.

3,3 Millionen Euro Forderung für neue Projekte | Foto: Lee – stock.adobe.com

Es hat jetzt einen Förderbescheid über 3,3 Millionen Euro für das neue Projekt „thurAI“ erhalten, in dem konkrete Anwendungsszenarien von KI in Produktionsprozessen der Industrie, im Gesundheitswesen oder für intelligente Lösungen in Kommunen erarbeitet werden sollen.

„Künstliche Intelligenz ist eine der Schlüsseltechnologien der Digitalisierung“, betonte Wissenschafts-Staatssekretär Carsten Feller zur Begründung. Ihre Stärke liege unter anderem in der Verarbeitung und Analyse von großen Datenmengen, die gewinnbringend in vielen Bereichen genutzt werden können. Mit Forschung zu diesem Bereich sichere Thüringen Know-how in einem wichtigen Zukunftsfeld.

Für das Projekt „thurAI“ (Thuringian Artificial Intelligence) erhalten die Technische Universität Ilmenau rund 2,6 Millionen Euro und die Friedrich-Schiller-Universität Jena rund 755.000 Euro. Bis Ende 2023 wollen die beiden Einrichtungen zwölf konkrete Projekte zu Anwendung und Transfer von KI in der Praxis starten. Die drei Leitthemen sind dabei Produktion und Qualitätssicherung durch KI, der Einsatz von KI in Medizintechnik und Pflegeeinrichtungen sowie Smart City durch intelligente, datengetriebene Lösungen für Effizienz und Bürgerfreundlichkeit moderner Kommunen.

Im Rahmen eines vom Land mit 1,35 Millionen Euro unterstützen Projektes „Learning Products: Machine Learning Strategies for Intelligent Products in Medical Engineering“ forscht das TZLR zudem bis 2025 dazu, wie Daten von messenden Medizingeräten wie etwa Mikroskopen, Tomographen oder Ultraschallgeräten bruchlos zusammengeführt werden können. Durch den Einsatz von Vorschlagsystemen und Klassifizierungsmodulen soll die Handhabbarkeit der Daten verbessert und eine weniger fehleranfällige Analyse von Messergebnissen ermöglicht werden. Auch hier arbeitet das TZLR eng mit der FSU Jena sowie mit der Industrie zusammen. Für die rund 570 medizinischen und medizintechnischen Unternehmen im Freistaat, die als drittstärkster Wirtschaftszweig in Thüringen einen jährlichen Umsatz von 800 Millionen Euro sichern, bedeuten diese Forschungen ein „Am-Ball-Bleiben“ bei der weltweiten Entwicklung von Rechen-, Speicher- und Netzwerkressourcen.

Als gemeinsame Einrichtung von Thüringer Universitäten und Forschungseinrichtungen hat das TZLR im Jahr 2020 seine Arbeit aufgenommen. Gefördert vom Land und der Carl-Zeiss-Stiftung bündelt es die Thüringer Kompetenzen auf dem Gebiet der KI und setzt eigene Forschungsprojekte um. Angesiedelt ist das Zentrum an der Technischen Universität Ilmenau als Ankereinrichtung der Thüringer KI-Forschung. (em/tl)

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