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Thüringen und Bayern gemeinsam:

Gläsernes Herz soll Modellregion werden

Die Glasindustrie in Südthüringen und Nordbayern soll bei der Umstellung ihrer Energieversorgung und Produktionsprozesse auf kostengünstigere CO2-neutrale Energieträger gezielt unterstützt werden. Das haben Thüringen Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee und sein bayrischer Amtskollege Hubert Aiwanger mit Vertretern der regionalen Glasindustrie, Gebietskörperschaften, Kammern und Tarifparteien vereinbart.

Energieversorgung und Produktionsprozesse der Glasindustrie Thüringen und Südbayern sollen bei der Umstellung auf CO2-neutrale Energieträger unterstützt werden.

Der Freistaat Thüringen und die bayrische Landesregierung unterstützen die Glasindustrie in Südthüringen und Nordbayern bei der Umstellung auf neue Energieformen. | Foto: Aaron Gottardi / StMWi

Die thüringische-fränkische Rennsteigregion gilt als Gläsernes Herz Deutschlands. Hier haben viele Glashersteller ihren Sitz. Sie leiden besonders unter den hohen Energiekosten und sind auch im Hinblick auf die Dekarbonisierung ge­fordert.

„Die Glasindustrie spielt beim energetischen Umbau der Wirtschaft aufgrund ihrer CO2-Intensität und der Anforderungen an alternative Technologien und Infrastrukturen eine besondere Rolle“, sagte Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee.

Über die aktuelle Krisenbewältigung hinaus werde deshalb eine mittelfristige Transformationsstrategie gebraucht, um die Wettbewerbsfähigkeit der Branche sichern und sie trotz aktuell schwieriger Rahmenbedingungen in Deutschland halten zu können.

Initiative für Gläsernes Herz bekommt Arbeitsprogramm 

Zum Start der Initiative wurde ein „Runder Tisch“ als offizieller Lenkungskreis der Modellregion eingerichtet. Dieser soll ein konkretes Arbeitsprogramm formulieren und dessen Umsetzung steuern. Wesentliche Schwerpunkte dieses Arbeitsprogramms haben alle Partner gemeinsam in einem Impulspapier festgelegt.

„Der jetzt ins Leben gerufene Runde Tisch ist das Ergebnis eines Dialogprozesses, der bereits frühzeitig nach Beginn der Energiekrise gestartet wurde“, sagte Nikolaus Wiegand, Geschäftsführer der Firma Wiegand-Glas und Gastgeber der Auftaktveranstaltung. „Die immens hohen Kosten der Transformation unserer Unternehmen und die daraus resultierenden großen planerischen und strategischen Herausforderungen wären für unsere Unternehmen aus dem laufenden Geschäftsbetrieb gar nicht zu bewältigen.“

Dementsprechend freue sich die Branche, dass die beiden Bundesländer sich zu dieser gemeinsamen, länderübergreifenden Initiative mit und zum Wohle der Industrie entschieden hätten. Die Umsetzung der Modellregion hat einen Zeithorizont von 15 Jahren. Die Maßnahmen und Erkenntnisse aus der Initiative sollen auch auf andere energieintensive Branchen – wie Papierproduktion, Zementherstellung oder chemische Industrie – und Regionen übertragen werden. (tl).

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