21.06.2023 | Advertorial, Schmalkalden

Lesedauer: 5 Minuten

Hochschule Schmalkalden (HSM)

Simulationen als In­stru­mente der Op­ti­mie­rung

Über die Forschungen von Jun.-Prof. Andreas Wirtz an der HSM

Prof. Wirtz hat an der HSM die Pro­fes­sur für Fertigungstechnik und vir­tuelle Prozessgestaltung an der Fa­kul­tät Maschinenbau inne und forscht unter anderem zur Optimierung spa­nender Produktionsverfahren mit Hil­fe von computergestützten Simu­la­tionen. Er ist als erster Junior­pro­fes­sor an die HSM im Rahmen einer Tandem-Professur in Kooperation mit der GFE berufen. Als Teil des bun­desweiten Förderprogramms „FH-Per­sonal“ sollen diese Professuren Nachwuchswissenschaftlern den Ein­stieg in eine wissenschaftliche Kar­riere erleichtern.

Fräsmaschine

Fräsmaschinen beim Einsatz | Foto: Hochschule Schmalkalden (HSM)

Die Potenziale von Simulationen

Um ihre Funktion optimal erfüllen zu können, müs­sen komplexe Werkzeugmaschinen wie Fräs­maschinen unter möglichst idealen Be­dingungen verwendet werden, was unter ande­rem die Prozessgestaltung und -auslegung an­betrifft. Hierbei besteht oft ein Dilemma: Zwar sor­gen gesteigerte Prozessparameter bei Zer­span­pro­zessen für eine erhöhte Produktivität, je­doch kann dies mitunter zu Einbußen in der Qua­lität der Produkte führen. Zudem können die Werk­zeuge und Maschinen in Folge vermehrter ther­momechanischer Belastung schneller ver­schlei­ßen. Auch bezüglich der Kosten- und Energieeffizienz wirkt sich die Prozess­gestal­tung we­sent­lich aus.

Um Fertigungsprozesse zu optimieren, bieten sich Simulationen als Instrumente der ex-ante-Mo­dellierung und der Evaluierung komplexer Fertigungsprozesse oder Werkzeugdesigns an. Durch computergestützte Simulationen können Zerspanwerkzeuge und -prozesse für die ef­fi­ziente Herstellung von Produkten mit anfor­de­rungs­ge­rechter Qualität virtuell erprobt und so­mit kosten- und aufwandsärmer entwickelt wer­den.

Die Digitalisierung der Produktion

Andreas Wirtz promovierte 2019 an der TU Dort­mund im Bereich der si­mulationsgestützten Aus­legung energieeffizienter NC-Fräsprozesse. In sei­nem Fokus stand die Mehr­zielopti­mie­rung von Fräsprozessen unter Be­rücksichtigung der Werk­stück­qualität, der benötigten Pro­zess­zeit und dem Energiebedarf. Hierzu gehört die mo­dell­basierte Abbildung und Ver­mei­dung regene­rativer Werkzeugschwingungen, die zu einer un­zureichenden Werk­stück­qualität und erhöhtem Werkzeugverschleiß bis hin zum Werk­zeug­ver­sagen führen können. Neben der Werk­stückqua­lität war auch der Ener­gie­verbrauch von Belang: Welche Vor- und Nachteile bie­ten verschiedene Be­arbeitungszentren und Prozessauslegungen unter den Parametern der Werk­stückqualität, der Produktivität und der Energieeffizienz? Oder an­ders: Unter welchen Ziel­vorgaben ist welche Ma­schine mit welchen Einstellungen am bes­ten zur Fertigung eines Werkstücks geeignet?

Spanbildungssimulationen

Spanbildungssimulationen  ermöglichen, nicht messbare Pro­zessgrößen zu bestimmen | Grafik: Hochschule Schmalkalden

Kosten einsparen und Umwelt schonen durch Optimierung

Auch auf makroskopischer Ebene, d. h. bei Be­trachtung ganzer Prozesse, können Simulations­ex­perimente über verschiedene Wege Prozesse ohne Produktionsun­ter­brechungen und Ma­te­rialeinsatz schneller und somit kostengünstiger gestalten und verbessern. Die computer­ge­stütz­te Modellierung übernimmt in der umfas­sen­den Digitalisierung, Vernetzung und Auto­nomisie­rung der industriellen Produktion und deren Ver­schränkung mit modernen Infor­ma­tions- und Kom­munika­tions­tech­nologien, die unter der Chiff­re „Industrie 4.0“ firmiert, mithin eine bedeu­tende Rolle. Der Zweck ist es dabei, ganze Wert­schöpfungsketten in Echtzeit zu optimieren und bei laufender Produktion flexibel auf Verän­de­run­gen der Anforderungen in­nerhalb der Pro­zes­se selbst und beispielsweise der Umweltbe­ding­ungen reagieren zu kön­nen. Nicht nur lässt sich die Effizienz der Produktion steigern, sondern auch natürliche Res­sourcen schonen.

Schutzschichten und Tandems

Ein abgeschlossenes Projekt von Prof. Andreas Wirtz befasst sich mit der mechanischen Nach­be­handlung von Korrosionsschutzschichten, wie sie unter anderem bei Struk­turele­menten von Off­shore-Windenergieanlagen nützlich sind. Ziel war es, die destruktiven Aus­wirkungen der Um­welt – Wind, Wellen, Salz – zu minimieren. Den Schutz können einerseits die genutzten Mate­ri­alen bieten, andererseits aber auch spezielle Ver­fahren der mecha­ni­schen Nachbearbeitung der verwendeten Schutz­beschichtungen errei­chen. Über das nach­trägliche maschinelle Ober­flä­chenhämmern werden Schutzbeschichtungen nicht nur dichter und härter, ihre Ober­fläche wird weniger rau und porös, wodurch sich die An­griffs­fläche ver­ringert und die Beschichtungen län­ger schützen.

Dr. Wirtz trat zum August 2022 die Professur für Fertigungstechnik und virtuelle Prozess­ge­stal­tung der Fakultät für Maschinenbau an und war damit der erste Junior­pro­fessor an der HSM. Seine Stelle wird durch eine enge Partnerschaft mit der GFE, der Gesellschaft für Fer­tigungs­tech­nik und Entwicklung, geprägt: Neben seiner Professur ist er gleichzeitig wissen­schaftlicher Mitarbeiter an der GFE. Eben diese duale Posi­tio­nierung ist der Kern einer jeden Tandempro­fes­sur. Als weiteren Bau­stein der Kooperation von HSM und GFE wird Prof. Wirtz die 15. Schmal­kal­der Werkzeugtagung am 8. und 9. November 2023 organisieren.

Neue Köpfe

Prof. Dr. Diego d’Andria, Professur für Fi­nance and Economics in the Digital E­co­nomy

Zum 1. September 2022 trat Dr. d’Andria seine Profes­sur an der Fakultät Wirt­schafts­wissen­schaften an. Es handelt sich um eine von zwei neuen Profes­suren, die die HSM im Rahmen des Digitalisierungsprogramms PROF-IT 25 des TMWWDG erringen konnte. Prof. d’Andrias For­schungsinteressen liegen in den Feldern Volks­wirtschaftslehre, Innovations­po­litik, digitale Märk­te, Be­steue­rung, multinationale und Start-up-Unternehmen.

In einer Studie für das Europäische Parlament befassen sich Prof. Diego d’Andria and Prof. Ma­reike Heinemann mit den Kosten der Einhaltung von Steuervorschriften für Unternehmen in verschiedenen europäischen Ländern. Durch die Analyse länderübergreifender Daten und empi­rischer Ergebnisse über die Höhe dieser Kosten für Unternehmen unterschiedlicher Grö­ße und im Hinblick auf länderübergreifende Geschäfts­tätigkeit und verschiedene Steu­er­arten sowie durch die Diskussion der bestehenden Mess- und Ver­gleich­barkeitsprobleme leistet die Stu­die einen Beitrag zur öffentlichen De­bat­te über mögliche Reformen der Steuervorschriften für Unternehmen in der Eu­ropäischen Union.

Stellenangebote

  • Leitung Rechenzentrum (m/w/d)
  • Mitarbeiter:in im Projekt- und Prozess­ma­nage­ment / Netzwerkkoordination
  • Erfahrener Wissenschaftsmanager (m/w/d) als Leitung des Dezernats Stu­dium und Inter­na­tio­nales

Aktuelles aus Forschung & Lehre

Aktuelle Forschungsvorhaben
  • Prof. Dr.-Ing. Thomas Seul, Projektleitung HSM (Professur Ferti­gungs­tech­nik & Werk­zeug­kon­struktion)
    Ganzheitliche KI-basierte Optimierung von Kunststoffverpackungen mit Re­zyk­latanteil“ (KIOptiPack)
  • Prof. Dr. Regina Polster, Projektkoordination (Pro­fessur für Infor­ma­tions­management)
    Prof. Dr. Kurt Englmeier (Professur für Betrieb­liche Informa­tions­systeme)
    Educational Predictive Analytics API für perso­nalisierte Learning Ex­pe­rience Platt­formen (EduPLEx_API)
Throwback

Didacta 2023: „Forschung für die Zukunft – Sach­sen-Anhalt, Thüringen“ Die Professoren Re­gina Polster und Kurt Englmeier beschäftigen sich in ihrem Projekt „Educational Predictive Ana­lytics API für personalisierte Learning Ex­perience Plattformen“ schwerpunktmäßig damit, eine digitale Lern­platt­form für selbstbestimmtes Lernen zu entwickeln. Eine besondere He­raus­for­derung besteht hier in der Entwicklung ver­trau­enswürdiger, KI-gestützter Algorithmen zur Analyse von Lerninhalten, sprachbezogener Nut­zerangaben und dem Nachfrageverhalten in digitalen Lehrangeboten. Zudem konnten die Pro­fessoren Lenka Duranova, Hartmut Seich­ter und Frank Schrödel ihr For­schungs­projekt „MIT“ prä­sentieren, das im letzten WIRT­SCHAFTS­SPIE­GEL vorgestellt wurde.

Prof. Robert Richert (Professur für Interna­tio­nale Wirtschaftsbeziehungen)
Zeitinkonsistenz: Über die Hemmnisse wirt­schafts­politischer Reformen

Prof. Robert Richert aus der Fakultät der Wirt­schaftswissenschaften versucht, mit dem Begriff „Zeit­inkonsistenz“ sowohl Phänomene der Wirt­schaftspolitik zu erschließen als auch ein Kon­zept für die Einschätzung der sozio­öko­no­mi­schen Lage bereitzustellen. Nach seiner Defi­ni­tion liegen Zeit­in­kon­sis­tenzen dann vor, wenn der relevante Zeithorizont der Entscheider kür­zer ist als der relevante Zeithorizont, dessen die nach­haltige Lösung eines Problems bedarf. Die­ses Kon­zept kann helfen, strukturelle Inkon­sis­tenzen politischer Steuerungen zu begreifen, wie sie sich zum Beispiel als Folgen des de­mo­gra­phischen Wandels ergeben.

Veranstaltungen
31. 05. | 18:00 – 19:30 Uhr | Audimax

Antrittsvorlesung
Prof. Dr. Diego d’Andria
(Professur für Finance and Economics in the Di­gi­tal Economy)

Forschungssemesterbericht
Prof. Kurt Englmeier
(Professur für Betriebliche Informationssysteme)

08./09.06. | 11:00 Uhr | Campus

Karrieremesse Schmalkalden

 
10.06. | 11:00 – 15:00 Uhr | Campus

Hochschulinformationstag

 
28.06. | Hochschule Nordhausen

Tag der Ingenieurwissenschaften

Hochschule Schmalkalden

Blechhammer 9
98574 Schmalkalden

Webseite: www.hs-schmalkalden.de

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