Zwölf Start-ups pitchen sich zum Erfolg

Die Gewinner des Gründerwettbewerbs „get started 2gether“ profitieren von Rundum-Betreuung durch wirtschaftsnahe Forschungseinrichtungen.
Den mit 1.000 Euro dotierten Publikumspreis für den besten Pitch gewannen die beiden Gründer des Jenaer Unternehmens Xsight Optics, Jan Sperrhake (2.v.l.) und Maria Nisser. Die ersten Glückwünsche kamen von Dr. Ulrich Palzer (links), Vorstandsvorsitzender des Forschungs- und Technologieverbundes Thüringen (FTVT), sowie dem Jury-Vorsitzenden, Tilo Werner von der IHK Südthüringen.

Den mit 1.000 Euro dotierten Publikumspreis für den besten Pitch gewannen die beiden Gründer des Jenaer Unternehmens Xsight Optics, Jan Sperrhake (2.v.l.) und Maria Nisser. Die ersten Glückwünsche kamen von Dr. Ulrich Palzer (links), Vorstandsvorsitzender des Forschungs- und Technologieverbundes Thüringen (FTVT), sowie dem Jury-Vorsitzenden, Tilo Werner von der IHK Südthüringen. (Foto: Steffen Beikirch – TITK)

Sechs Monate die komplette Infrastruktur einer Forschungseinrichtung nutzen, dazu Rundum-Betreuung durch erfahrene Wissenschaftler – dieses lukrative, deutschlandweit noch immer einmalige Paket bietet der Wettbewerb „get started 2gether“ jungen Gründerinnen und Gründern in Thüringen. In der diesjährigen Auflage des Wettbewerbs können alle zwölf am Pitch teilnehmenden Gründer von der halbjährigen Zusammenarbeit mit einer wirtschaftsnahen Forschungseinrichtung des Landes profitieren. Insgesamt werden die Projekte mit 1 Million Euro gefördert. Der mit 1.000 Euro dotierte Publikumspreis des Forschungs- und Technologieverbunds Thüringen e.V. (FTVT) geht an Xsight Optics GmbH aus Jena.

Optische Technologien für den Medizintechnikbereich

Eine Reihe von Projekten befasst sich mit optischen Technologien – häufig im Medizinbereich. Hier zeigen sich traditionelle Stärken der Thüringer Innovationslandschaft. Auch Xsight Optics als Gewinner des Publikumspreises nutzt die biomedizinische Analyse von Bilddaten für eine kontaktlose Messung von Vitalparametern direkt am Kranken- oder Pflegebett. Ihre Vision ist es, die menschennahe, digitale Pflege auszubauen. Im Unterschied zu den letzten Runden hat sich gezeigt, dass die Themen Nachhaltigkeit und CO2-Reduktion auch zunehmend als Geschäftsfelder für Start-ups interessant werden. So befassen sich zwei Vorhaben mit nachhaltigem Bauen und neuartigen Baustoffen, die darüber hinaus regionale Lieferketten nutzen.

Tiefensee lobt technologieorientierte Gründungen

„Technologieorientierte Gründungen spielen für die Thüringer Wirtschaft eine große Rolle, denn hier sind die Effekte für Wettbewerbsfähigkeit und qualifizierte Beschäftigung besonders hoch“, betont Wirtschafts- und Wissenschaftsminister Wolfgang Tiefensee. „Mit dem Wettbewerb bieten wir jungen Gründern gerade in der Anfangsphase den Spielraum, von der Infrastruktur und Expertise einer etablierten Forschungsgemeinschaft zu profitieren und so ihre Technologie zur Markreife zu bringen oder weiterzuentwickeln.“ Das Format habe nach wie vor Alleinstellungscharakter im Vergleich der Bundesländer, und die Ergebnisse der letzten vier Jahre haben gezeigt, wie erfolgreich dieses Format ist. In den ersten vier Runden wurden insgesamt 29 Projekte mit einem Gesamtvolumen von rund 2,3 Millionen Euro gefördert.

Palzer: Erfolgversprechende Ideen

FTVT-Vorstandsvorsitzender Dr. Ulrich Palzer – auch als Direktor des IAB Weimar der Gastgeber – war hoch zufrieden mit dem Verlauf der fünften Runde. „Auch in diesem Jahr haben wir eine Vielzahl sehr erfolgversprechender Ideen gesehen. Über verschiedene Branchen und Märkte hinweg zeigen die Projekte, dass Thüringen sehr viel unternehmerisches Know-how besitzt“, konstatierte Palzer. „Die erfolgreichen Unternehmen können nun ihre Innovationen in Zusammenarbeit mit einem erfahrenen, gemeinnützigen Thüringer Forschungsinstitut weiterentwickeln. Damit wird der Markteintritt noch schneller möglich sein.“

Insgesamt beteiligten sich zwölf Thüringer Start-ups mit ihren Beiträgen und hatten dabei maximal zehn Minuten Zeit, um die Jury vom Potenzial ihrer Geschäftsidee zu überzeugen. Hier sind sie:

Labresa GmbH, Rudolstadt

Technische Produkte aus antibakteriellen/antiviralen Kunststoffen.

VETON GmbH, Kriebitzsch

Nachhaltige Bindemittel aus Thüringer Rohstoffen.

IDloop GmbH, Jena

Konstruktion eines neuartigen Gerätes zur kontaktlosen und hochauflösenden 3D-Aufnahme der Papillarlinien der menschlichen Finger.

Dashfactory GmbH, Jena

Weiterentwicklung der Sicherheitskamera für Radfahrende „DASHBIKE“ für gezielte Auswertungen mit künstlicher Intelligenz.

Iron Star GmbH, Weimar

Untersuchungen zur Rückgewinnung von Eisen und anderen Wertstoffen aus Stahlwerksschlacken.

Healyan UG i.G., Barchfeld-Immelborn

Lichttherapeutisches Gerät zum Erhalt und zur Verbesserung psychischer und physischer Gesundheit

IVvB Weimar GmbH, Weimar

Kontaktlose Identifizierung von organischen Kontaminanten im Boden.

Lehmbaustoffe Michael Kockelmann, Gierstädt

Ressourceneffiziente Wandbaustoffe aus Thüringer Lehmvorkommen und organischen Rest- und Abfallstoffen als Ersatz für Gipswerkstoffe.

Redwave Medical GmbH, Jena

Blutdruckmessung mit dynamischen Wristband.

Xsight Optics GmbH, Jena

Biomedizinische Analyse von Bilddaten – Robuste und effiziente Signalverarbeitung aus Videos für kontaktlose Messung von Vitalparametern (BioVision).

E-TERRY UG i.G., Weimar

Erstellung eines Phenotyping Algorithmus zur Erkennung von Spinat, Eisbergsalat und Weißkohl als Basis für die autonome Beikrautregulierung durch ein Precision Farming Tool.

ShapeFab GmbH & co KG, Jena

Kombinierte Bearbeitung komplexer Hochpräzisionsbauteile aus Glas.

 

Mehr unter: www.gs2g.de und www.ftvt.de

(em/tl).

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