Porzellanfabrik Hermsdorf GmbH

Technische Keramik nach Maß für hohe Ansprüche

Kaum ein anderes Unternehmen auf dem Tridelta-Campus verkörpert die Tradition der Fertigung von technischer Keramik so, wie die Porzellanfabrik Hermsdorf.

Sie wurde bereits 1890 gegründet. Bis zum heutigen Tage prägt die Firma den Standard der Branche mit.

Ein wichtiger Meilenstein war die Entwicklung des „Delta-Glockenisolators“ im Jahre 1897. Er galt zu seiner Zeit als ein revolutionäres Konstruktionskonzept für Hochspannungsisolatoren. In den 1930er Jahren wurde der Langstabisolator gefertigt und „Steatit“ als keramischer Isolationswerkstoff eingeführt. Die vielseitigen Eigenschaften und die Weiterentwicklung der technischen Keramik führten im Laufe der Jahre zur Entdeckung neuer Werkstoff- und Produktgruppen.

Die Porzellanfabrik Hermsdorf ist heute ein mittelständisches Unternehmen mit über 100 Mitarbeitern. Spezialisiert ist sie auf die Entwicklung und Herstellung technischer Keramik und konzentriert sich vor allem auf besonders anspruchsvolle Einsatzbedingungen. Auf seiner Hauptproduktionslinie fertigt das Unternehmen wabenkörperförmige Wärmetauscher für Abgas- und Abluftreinigungsanlagen. Damit sorgt es für eine saubere Umwelt. Diese keramischen Wärmetauscher werden im Bereich der regenerativen Nachverbrennung erfolgreich eingesetzt. Sie sind die Alternative zu konventionellen Füllungen mit keramischem Schüttmaterial.

Technische Keramik nach Maß für hohe Ansprüche | Foto: Porzellanfabrik Hermsdorf GmbH

Der große Vorteil gegenüber herkömmlichen keramischen Sätteln besteht vor allem in der höchstmöglichen Wärmerückgewinnung bei gleichzeitig niedrigsten Druckverlusten.

Ein anderes interessantes Einsatzgebiet, das auf dem gleichen Wirkungsprinzip beruht, sind Lüftungssysteme für Wohn- und Geschäftsräume. Hier wird der Nachteil von zu gut abgedichteten Räumen durch ein Lüftungssystem mit integriertem keramischen Wärmetauscher ausgeglichen. Energieverluste, die durch klassisches Lüften entstehen werden verhindert und die Energiebilanz stimmt wieder.

Neue Produktions- und Verfahrenstechnologien verlangen heute den Einsatz hochverschleißfester Bauteile. Diese müssen mechanischen und chemischen Angriffen standhalten oder im Hochfrequenzbereich zuverlässig und wartungsarm arbeiten. Aufgrund seiner vielfältigen Materialeigenschaften wird Keramik deshalb immer häufiger als Alternative zu Metallen oder Kunststoffen eingesetzt. Auch kleinste Serien und sogar Einzelfertigungen erweisen sich wegen der hohen Verschleiß-, Temperatur- und Formbeständigkeit oft als wirtschaftlich sinnvoll.

Aufgrund ihres ausgeprägten technischen Know-hows entwickelt die Porzellanfabrik Hermsdorf keramische Spezialanwendungen für Chemieanlagen, Schleifmaschinen, Isolierkörperbau, Nachrichtentechnik sowie Glasindustrie, Schmuck- und Dentalguss. Hier kreieren die Hermsdorfer intelligente Alternativen zu Metall und Kunststoff. Mit Nachverarbeitungsverfahren wie Schleifen, Kitten, Kleben, Armieren oder Metallisieren bietet die Firma zudem vielfältige Möglichkeiten zur Gestaltung und Komplettierung der Keramikteile.

Überhaupt legt das Unternehmen viel Wert auf Forschung und Entwicklung. Dabei geht es nicht nur um die laufende Verbesserung bestehender Produkte und Prozesse, so Geschäftsführerin Sybille Kaiser. Die Hermsdorfer arbeiten an der Entwicklung neuer Materialien und Produkte, die in anderen anspruchsvollen Gebieten zum Einsatz kommen können. Denn, da ist sich Sybille Kaiser sicher, die Einsatzmöglichkeiten von technischer Keramik sind aufgrund ihrer herausragenden Eigenschaften noch längst nicht ausgereizt. Diese Entwicklungsarbeit leistet das Unternehmen gern auch gemeinsam mit seinen Kunden.

Dabei ist Qualität sehr wichtig. Die hat sich die Porzellanfabrik Hermsdorf erfolgreich zertifizieren lassen. Dazu gehört auch ein bewusstes Energie- und Umweltmanagement. Die Sensibilisierung der Mitarbeiter zu effizienterer Energienutzung und noch umweltbewussterem Arbeiten ist ein stetiger Prozess, sagt die Geschäftsführerin.

Das Hermsdorfer Know-how soll natürlich erhalten bleiben. Deshalb engagiert sich die Porzellanfabrik bei der Erstausbildung des Facharbeiternachwuchses. Die Beschäftigten, die Philosophie der Firma und die Atmosphäre im Betrieb sind der Unternehmenschefin wichtig: „Neben einer übertariflichen Vergütung bieten wir unseren Mitarbeitern umfangreiche soziale Leistungen und Maßnahmen zur Erhaltung der Gesundheit an. Wir sind Unterzeichner der „Charta der Vielfalt“, nehmen am Nachhaltigkeitsabkommen Thüringen teil und sind zertifiziert als demografieorientiertes Unternehmen“, zählt Sybille Kaiser auf. Gerade Letzteres soll dazu beitragen, dass das Know-how des Traditionsunternehmens erhalten bleibt. Auf Basis eines langfristigen Qualifizierungskonzeptes werden gezielt Weiterbildungen für die Nachfolge von altersbedingt ausscheidenden Mitarbeitern angeboten.

Und noch eine weitere Facette in diesem Zusammenhang: Die Porzellanfabrik Hermsdorf wurde 2020 als einziges Industrieunternehmen mit dem „Inklusionspreis der deutschen Wirtschaft“ ausgezeichnet.

Technische Keramik nach Maß für hohe Ansprüche | Foto: Porzellanfabrik Hermsdorf GmbH

Prozellanfabrik Hermsdorf GmbH

Keramikerstraße 5-7
07629 Hermsdorf

Webseite: www.pofahermsdorf.de

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