Pakete, Briefe und mehr: Innovative und smarte Lösungen für die letzte Meile

Forscher, Logistiker und Dienstleister zeigen beim Smart City Logistik Kongress ihre Ideen für eine logistische Zukunft.

Torsten Kniep, Tina Haußen und Christian Voigt mit E-Fahrzeugen auf dem 7. SMART CITY LOGISTIK Kongress. | Foto: Sandra Böhm

Egal ob in der Innenstadt, in den Außenbezirken oder auf dem Dorf. Überall werden Pakete, Zeitungen und Briefe versendet und durch verschiedene Unternehmen ausgeliefert. Genau um diese letzte Meile in der Logistik ging es beim 7. Smart City Logistik Kongress, der am 3. und 4. August in Rudolstadt im Schloss Heidecksburg stattfand. Die letzte Meile soll nachhaltig gestaltet werden. Christian Liebich vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie betonte in seiner Eröffnungsrede mit Hinblick auf die kürzliche Änderung des Klimaschutzgesetzes: „Ohne zügige Elektrifizierung des Verkehrs werden wir die Klimaziele nicht erreichen.“

Forscher, Elektrofahrzeughersteller und Logistiker diskutierten während des Kongresses darüber, wie sie die letzte Meile nachhaltig gestalten können und über die Herausforderungen der elektromobilen Logistik. Beleuchtet wurden dabei insbesondere die innerstädtische Logistik sowie neue Fahrzeugkonzepte, der praktische Einsatz von Fahrzeugen und unterstützende Technologien. Ein Fokus des Kongresses war dabei das Forschungs- und Entwicklungsprojekt „Smart Multi-use Logistik“, da es sich bereits seit Mai 2020 mit diesem Thema beschäftigt. Das Wirtschaftsministerium fördert das Projekt mit 3,8 Millionen Euro. Insgesamt hat es ein Volumen von mehr als sieben Millionen Euro.

Das für drei Jahre laufende Projekt verknüpft Medienlogistiker aus Dresden, Leipzig, Halle/Saale, Magdeburg und Thüringen im Projektkonsortium mit der Software-Entwicklungsfirma Dako GmbH in Jena, dem Kurier-Express-Paket-Logistiker (KEP) UPS Deutschland, der Fachhochschule Erfurt, der Friedrich-Schiller-Universität Jena sowie der Opti-Trans Transportorganisations GmbH. Ziel ist es, den Warenverkehr zu bündeln und so das Verkehrsaufkommen in den Innenstädten zu reduzieren.

Wie Tina Haußen, zuständige Projektleiterin bei der Dako GmbH, berichtet, eignen sich Medienlogistiker für diese Aufgabe, da ihr Hauptgeschäft, nämlich die Zustellung von Tageszeitungen, schwindet. Aber: „Sie kennen jeden Briefkasten.“ Die Medienlogistiker sollen also neben dem Zustellen von Zeitungen die Brief- und Paketauslieferungen von KEP-Logistikern wie UPS Deutschland übernehmen. In Sachsen-Anhalt werden bereits Pakete zwischen Halle und Magdeburg ausgetauscht und zugestellt. In Thüringen ist der Prozess mit der Funke Logistik GmbH ebenfalls angelaufen, befindet sich jedoch noch nicht in der praktischen Umsetzung.

Weitere Impulse und Vorträge, die die über 100 aus ganz Deutschland kommenden Teilnehmenden präsentiert bekamen, waren etwa zum Nutzen und den Herausforderungen integrierter Solarmodule im Fahrzeugbau durch die Firma Opes Solutions GmbH, der Möglichkeit leere Fahrzeug-Batterien, statt sie an Ladesäulen zu laden, mit aufgeladenen Batterien binnen weniger Sekunden auszutauschen und einem Erfahrungsbericht, wie sich mit E-Dienstwagenflotten Geld sparen lässt. Den zweiten Tag nutzten die Teilnehmenden für verschiedene Workshops aus den Bereichen Ladeinfrastruktur, kooperative Brieflogistik und Logistiknetzwerke. (sa)

Der Kongress auf dem Residenzschloss Heidecksburg in Rudolstadt. Foto: SCL Kongress/Steffen Walther

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