Weiterbildung mit Künstlicher Intelligenz neu gestalten

Eine Forschungsgruppe der Hochschule Schmalkalden erhält vom Bund rund 1,1 Millionen Euro für KI-basierte Entwicklung im Bereich Learning Experience Plattformen.

Weiterbildung mit Künstlicher Intelligenz neu gestalten | Foto: Hochschule Schmalkalden

m Rahmen des Innovationswettbewerbs INVITE (Digitale Plattform berufliche Weiterbildung) des Bundesministeriums für Bildung und Forschung werden Projekte gefördert, die KI-Technologien nutzen, um Lernprozesse im Bereich der beruflichen Weiterbildung noch individueller und bedarfsgerechter zu gestalten.

Im Verbundprojekt „Educational Predictive Analytics API für personalisierte Learning Experience Plattformen“ arbeitet die Hochschule Schmalkalden mit der courseticket GmbH, einem europaweit als Anbieter von Bildungsmarktplätzen und als Technologie-Provider agierenden Unternehmen, und der WBS Training AG, dem Marktführer für ELearning-Angebote in Deutschland, zusammen. Das Gesamtprojekt wird in den nächsten drei Jahren insgesamt mit knapp drei Millionen Euro gefördert, wovon rund 1,1 Millionen Euro an die Hochschule Schmalkalden gehen. Die Forschungsgruppe um Prof. Dr. Regina Polster und Prof. Dr. Kurt Englmeier (Bild oben) an der Fakultät Informatik beschäftigt sich schwerpunktmäßig damit, gemeinsam mit den genannten Praxispartnern adaptive Lernszenarien zu entwickeln, mit denen Lerninhalte auf die individuellen Bedürfnisse der Lernenden angepasst werden können. Eine besondere Herausforderung besteht hier in der Entwicklung vertrauenswürdiger, KI-gestützter Algorithmen zur Analyse von Lerninhalten, sprachbezogener Nutzerangaben und dem Nachfrageverhalten in digitalen Lehrangeboten. „Oberstes Ziel ist es, auf Basis der Learning-Experience-Plattform das Verhalten der Lernenden zu analysieren, zu verstehen und sie letztlich optimal in ihrem Lernfortschritt unterstützen zu können“, so Prof. Englmeier. Ein weiterer inhaltlicher Schwerpunkt liegt in der Definition notwendiger technischer und organisatorischer Maßnahmen zur Absicherung des hohen Schutzbedarfes der personenbezogenen Daten.

Um Weiterbildungsverbünde auszubauen und die bisher vorherrschenden Learning-Management-Plattformen zu Learning-Experience-Plattformen zu erweitern, soll schließlich eine offene Schnittstelle auf Basis bestehender Web- und E-Learning-Standards (xAPI) entwickelt werden. Dies solle unter anderem eine leichtere und verbesserte Auffindbarkeit relevanter Lerninhalte über verschiedene Weiterbildungsplatt formen hinweg sowie eine intuitive Navigation ermöglichen, so Prof. Polster.

Perspektivisch wird es dadurch auch für kleine und mittelständische Unternehmen möglich, den eigenen Mitarbeitenden eine individuell anpassbare Lernplatt form anzubieten. Damit können sie besser auf die aufgabenbezogenen Bedürfnisse ihrer Beschäftigten eingehen, deren Wissens- und Kompetenzzuwachs bewerten und eventuell bestehenden weiteren Bildungsbedarf ermitteln. (em/tl)

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