Lesedauer: 3 Minuten
Gothaer Stadtwerke ENERGIE
Vorreiter der kommunalen Wärmewende
Die Gothaer Stadtwerke ENERGIE (ehemals Stadtwerke Gotha) haben mit der Erstellung einer kommunalen Wärmeplanung begonnen, um bis zum Jahr 2040 eine klimaneutrale Wärmeversorgung für die Stadt zu realisieren.

Spatenstich für den Bau der innovativen Kraft-Wärme-Kopplungsanlage im Heizkraftwerk Siebleben: Ferdinand von Stryk, Leiter Bereich Erzeugung / Wärmenetz bei den Gothaer Stadtwerken ENERGIE, Knut Kreuch, Oberbürgermeister von Gotha, und Sven Anders, Geschäftsführer der Gothaer Stadtwerke ENERGIE (v.l.) | Foto: Gothaer Stadtwerke ENERGIE
Das Projekt folgt dabei den Vorgaben des Bundesgesetzes zur Wärmeplanung und soll klären, wie Gotha künftig auf Fernwärme, Nahwärme oder dezentrale Lösungen wie Wärmepumpen setzt. Oberbürgermeister Knut Kreuch betont: „Gemeinsam mit unseren Stadtwerken wollen wir eine zukunftsfähige und kosten günstige Lösung zur klimafreundlichen Wärmeversorgung finden.“
Innovative Kraft-Wärme-Kopplung in Siebleben
Ein zentrales Projekt ist der Bau einer innovativen Kraft-Wärme Kopplungsanlage (iKWK) im Stadtteil Siebleben, die dieses Jahr in Betrieb gehen soll. Die Anlage kombiniert ein Blockheiz kraft werk (BHKW), eine Luft-Wärmepumpe und eine Power-to-Heat-Anlage. Mit einer Investition von ungefähr 5 Millionen Euro wird sie jährlich 230 Tonnen CO₂ einsparen und rund 400 Wohneinheiten versorgen. Geschäftsführer Sven Anders sieht darin einen Meilenstein: „Gotha wird unabhängiger von Energieimporten, während Hausbesitzer Planungssicherheit erhalten.“

Neue Luft-Wärmepumpe für das Gothaer Fernwärmenetz: Ankunft des Herzstücks der iKWK-Anlage in Siebleben | Foto: Gothaer Stadtwerke ENERGIE
Die Rolle der Baugesellschaft Gotha mbH
Als größter Wohnungsvermieter der Stadt Gotha bewirtschaftet das kommunale Wohnungsunternehmen rund 4.200 Wohnungs- und Gewerbeeinheiten. Davon werden bisher 3.658 Einheiten mit Fernwärme versorgt. Damit ist die Baugesellschaft größter Kunde der Stadtwerke ENERGIE und spielt eine Schlüsselrolle für die Umsetzung der Wärmewende.
Die geplante Dekarbonisierung des Fernwärmenetzes – aktuell 50 Kilometer lang – betrifft schon jetzt zu einem nicht unerheblichen Anteil die Bestandsgebäude der Baugesellschaft. Im Rahmen der anstehenden Wärmeplanung gibt es intensive Gespräche zur Erweiterung des Fernwärmenetzes, da dieses Medium als vielversprechende Option zur Reduktion von Treibhausgasemission im Gebäudesektor gilt.
Bürgerbeteiligung und nächste Schritte
Der Wärmeplan soll bis 2025 vorliegen und umfasst vier Phasen: Bestandsanalyse, Potenzialbewertung erneuerbarer Energien, Zielszenarien und Umsetzungsstrategie. Die Bürger werden aktiv eingebunden, etwa durch Informationsveranstaltungen gemein sam mit der Stadt.
Mit der iKWK-Anlage und der zügigen Erarbeitung der kommunalen Wärmeplanung setzt die Gothaer Stadtwerke ENERGIE Maßstäbe für die kommunale Wärmewende in Thüringen. Die Projekte zeigen, wie Klimaschutz und kommunale Daseinsvorsorge verein bar sind.

Gothaer Stadtwerke ENERGIE
Pfullendorfer Straße 83, 99867 Gotha
Webseite: www.gothaer-stadtwerke-energie.de