OMPG nimmt Kunststoffe, Textilien und viel mehr unter die Lupe
Der Material-Checker für alle Branchen
Bei welcher Zugkraft reißt der Stoff? Bricht das Autoteil unter Last an der richtigen Stelle? Wirkt die Kunststoff Oberfläche wirklich antiviral? Und verstecken sich im Spielzeug etwa schädliche Substanzen? Solche Fragen werden in Rudolstadt Tag für Tag bis ins Detail beantwortet.

Unter den Überschriften „Leichtbau“ und „Ressourceneffizienz“ wurde in den letzten Jahrzehnten eine Vielzahl von Verbundmaterialien entwickelt. Die OMPG in Rudolstadt nimmt sie für Hersteller aus dem In- und Ausland genauestens unter die Lupe. In dem von der DAkkS akkreditierten Prüflabor sind speziell für diese Materialien alle allgemeinen Untersuchungen unter Zug-, Druck-, Biege- oder auch Schlagbelastung möglich. Zudem kann beispielsweise auch die Faser-Matrix-Haftung charakterisiert werden. Foto | OMPG
Traditionell liegt der Schwerpunkt beim Tochterunternehmen des Thüringischen Instituts für Textil- und Kunststoff-Forschung e.V. (TITK) auf Kunststoffen und Compounds sowie Textilien und Fasern. Stark nachgefragt sind die Prüfdienstleistungen jedoch auch bei Verbundwerkstoffen für Leichtbauanwendungen. Und nicht zuletzt prüft die OMPG auch Elastomere und Gummi, Folien und Leder so wie Schaumstoffe und Holzwerkstoffe auf Herz und Nieren. Den Rahmen dafür geben internationale Standards, Normen und Richtlinien vor.
Adressiert wird vor allem die Autoindustrie, doch auch die Bereiche Konsumgüter und Spielzeug, Chemie und Pharma, Medizintechnik sowie Compoundierung und Recycling gewinnen immer mehr an Bedeutung. Eine hohe Qualität und Sicherheit von Produkten, Werkstoffen und Technologien bildet für alle Hersteller und In-Verkehr-Bringer eine wesentliche Grundlage für ihren Markterfolg. Die Labore der OMPG sind von der Deutschen Akkreditierungsstelle (DAkkS) nach DIN EN ISO/IEC 17025 akkreditiert.
High-Tech-Geräte zur Klimasimulation
Von Anfang an im Portfolio hat die OMPG zum Beispiel die Sonnensimulations- und Bewitterungsprüfungen. Die Nachfrage ist im Laufe der Jahre stark gestiegen. Hersteller aller nur denkbaren Produkte wollen sichergehen, dass ihre Erzeugnisse in Haltbarkeit und Beständigkeit vor denen der Konkurrenz rangieren. Sie sollen nicht spröde oder rissig werden und auch nicht bleichen oder vergilben. Vor allem aber: zuverlässig ihre Funktion bewahren.
Mögliche Schwachstellen deckt die OMPG mittels eines beschleunigten Bewitterungstests auf. Mussten die Materialien früher lange Zeit im Freien gelagert werden, so durchlaufen sie jetzt im Zeitraffer einen künstlichen Alterungsprozess im Labor. Hierzu nimmt die OMPG sowohl Materialproben als auch komplette Endprodukte ins Visier. Oder stellt auf Wunsch auch selbst Testkörper aus Granulaten von Kunden her. Nach den Vorgaben verschiedener Normen werden die Proben dann genau definierten Klimafaktoren ausgesetzt.

Die OMPG verfügt über ein eigens S2-Biologielabor, in dem mikrobiologische Prüfungen und Untersuchungen zur Biokompatibilität von Medizinprodukten angeboten werden. Foto | OMPG
Emissionsprüfungen für bekannte Automarken
Riecht der Innenraum unserer Fahrzeuge angenehm? Das ist für Autohersteller eine extrem wichtige Frage. Um jeden Preis zu vermeiden, gilt es gefährliche Ausdünstungen, die im normalen Fahrbetrieb oder nach längerer Sonneneinstrahlung auf das geparkte Fahrzeug entstehen können. Am häufigsten geordert werden hierzu bei der OMPG die Geruchsprüfung, die Prüfung auf organische Emissionen und die sogenannte Foggingprüfung. Für spezielle Kunststoffe muss zusätzlich der Ausstoß von Formaldehyden untersucht werden.
Für diese Fälle ist die OMPG bei vielen bekannten Automarken gelistet. So ist sie als eines von nur drei Prüflaboren in Deutschland von Volkswagen für die komplette Palette der Emissionsprüfungen gemäß der Norm VW 50180 zugelassen. Und nach der Neuausgabe der Mercedes-Benz-Prüfnorm DBL 1000 (ersetzt DBL 5430) zählt die OMPG zu jenen zehn deutschen Prüflaboren, welche die Emissionsprüfung nach der Norm VDA 278 für Erstmuster-Zulassungen anbieten dürfen.
„Da wir auch über langjährige Erfahrungen in der Kunststoff-Verarbeitung verfügen, profitieren unsere Kunden auf Wunsch direkt von unseren Hinweisen, wie sie unerwünschte Emissionen minimieren oder verhindern können“, sagt Ute Schwarz, Laborleiterin für Kunststoffprüfungen.
Eigenes Biologielabor immer häufiger gefragt
Seit gut zehn Jahren verfügt die OMPG über ein eigenes Biologielabor der Sicherheitsstufe 2. Zunächst wurden dort vorrangig Entwicklungen des TITK auf ihre biologischen Eigenschaften getestet. Inzwischen erfreut sich das Angebot aber auch bei externen Firmen zunehmender Beliebtheit. Die Expertise in den Bereichen Mikrobiologie und zellkulturbasierte Assays wächst.
So werden etwa Untersuchungen antibakteriell und antiviral ausgerüsteter Textilien und Kunststoffe angefordert. Das Labor prüft dann die Wirksamkeit gegen humanpathogene Bakterien, Bakteriophagen und Pilze. Neben diesen mikrobiologischen Untersuchungen steht die OMPG auch für die biologische Beurteilung von Medizinprodukten, Kosmetika und anderen Erzeugnissen zur Verfügung. Hierfür ist sie von der DAkkS und der Zentralstelle der Länder für Gesundheitsschutz bei Arzneimitteln und Medizinprodukten (ZLG) akkreditiert. „Die Prüfungen der Normenreihe ISO 10993 sind eine Voraussetzung für die Zulassung von Medizinprodukten“, sagt Laborleiter Dr. Thomas Dauben. „Wir arbeiten hier ausschließlich mit tierversuchsfreien Prüfungen.“
Das Teilgebiet biologische Prüfungen steht beispielhaft für einen klaren Kurs: Seit 33 Jahren hat sich die OMPG zu einem leistungsfähigen Partner von Herstellern aller Branchen entwickelt und ihre Kompetenzen in der Werkstoffcharakterisierung stetig ausgebaut. „Wir werden sowohl Ansprüchen klassischer Analysen als auch komplexen, kundenindividuellen Anforderungen unserer Auftraggeber gerecht“, konstatiert Geschäftsführer Prof. Dr. Florian Puch. Als Vollanbieter mit langjähriger Expertise und konsequenter Kundenorientierung lege man dabei viel Wert auf individuelle Beratung und Betreuung. „Und zwar noch vor der Auftragserteilung“, so Puch.


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